Neue IPO-Pläne bei Rocket (und weitere Börsenträume)
Wie erwartet, macht der Berliner Inkubator Rocket Internet seine Ableger Global Fashion Group (GFG) und Global Online Takeaway Group (GOTG) fit für einen Börsengang. Das Manager Magazin spekuliert, dass der Gang aufs Parkett noch im Laufe dieses Jahres über die Bühne gehen könnte, spätestens aber 2016.
In der GFG bündelt Rocket Internet seit dem vergangenen Jahr die Shops Dafiti, Jabong, Lamoda, Namshi und Zalora. Die GOTG vereint die Lieferdienstvermittler Foodpanda (wo gerade Goldman Sachs eingestiegen ist), La Nevera Roja in Spanien und Pizzabo in Italien sowie die Beteiligung an Delivery Hero (40 %) unter einem Dach. Pikant dabei: Delivery Hero plant selbst einen Börsengang. Im Spiegel war deswegen bereits von Unstimmigkeiten zwischen der Unternehmensführung und Rocket Internet die Rede – siehe “Rocket Internet fehlt “eine überzeugende Strategie“.
Neben den beiden Rocket-Ablegern drängen aber noch mehr Start-ups an die Börse – etwa das Hamburer Unternehmen Kreditech. 2016 will der Vermittler für Kleinkredite börsenfit sein – siehe “Kreditech peilt für 2015 bis zu 60 Millionen Umsatz an“. Via Deutsche Börse Venture Network loten zudem derzeit etliche andere junge Digitalfirmen ihre börsefähigkeit aus – siehe “Startup-Stimmen zum Deutsche Börse Venture Network“. Passend zum Thema auch: “Start-ups, die wir wohl bald an der Börse sehen werden“.
Noch recht frisch sind dagegen die Börsenpläne von elumeo – siehe dazu auch “Rund um Juwelo entsteht in Berlin ein Edelsteingigant“. Der Börsengang des Unternehmens soll noch 2015 erfolgen – im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse. “Es ist derzeit beabsichtigt, neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung in Höhe von circa 40 Millionen Euro bis 60 Millionen Euro zu platzieren und den angestrebten Emissionserlös zur Ausweitung des Produktangebots, für den Ausbau der Preisführerschaft sowie die Investition in die digitale und internationale Expansion zu verwenden”, teilt der Edelsteinhändler mit. elumeo bringt seine Waren über eigene TV-Sender, Webshops, Smartphone- und Smart TV-Apps an den Nutzer. Rund 71 Millionen Euro Umsatz machte das Unternehmen zuletzt. Das bereinigte EBITDA lag bei rund 4,1 Millionen Euro.
“Der Schmuckmarkt befindet sich im Umbruch. Ähnlich wie die Modeindustrie vor 20 Jahren ist er zurzeit von kleineren nationalen Anbietern geprägt, die oft über einen einzigen Vertriebskanal – häufig lokale Geschäfte – ihre meist auf Monate im Voraus geplanten Kollektionen anbieten. Ähnlich wie bei den großen Wegbereitern in der Modeindustrie in der Vergangenheit, treiben wir nun den Wandel auf dem Schmuckmarkt aktiv voran. elumeo ist schon heute auf zahlreichen europäischen Märkten vertreten. Dank unserer integrierten Wertschöpfungskette profitieren wir von einem schnellen und kostengünstigen Produktionsprozess. Diesen Vorsprung gegenüber vielen unserer Mitbewerber möchten wir durch eine konsequente Wachstumsstrategie weiter ausbauen”, sagt Wolfgang Boyé, Gründer und Verwaltungsratsvorsitzender von elumeo.