Gerrit Jan Reinders von Box at Work
“Unser Mitbewerber ist der Umzugskarton aus Pappe”
Mit der Bereitstellung von wiederverwendbaren Plastikboxen für Umzug und Lagerung will Box at Work eine nachhaltige Alternative zu Pappkartons und Selfstorage-Centern anbieten. Im Gründer-Kurzinterview spricht Gründer Gerrit Jan Reinders über wiederverwendbar Umzugsboxen, Umweltfreundlichkeit und geschlossene Recyclingkreise.
Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Das Leben in der Stadt brachte immer dasselbe Problem mit sich, und zwar nicht genügend Platz zu haben und ständig umzuziehen. Selfstorage-Center sind zu teuer und normale Umzugskartons brechen ständig durch oder reißen an den Henkeln. Und dann noch die Frage, wohin mit all den Kartons nach dem Umzug! Ich wollte genau diese Probleme am Schopf packen und habe somit einen einfachen nachhaltigen Umzugsboxen und Storage-Service entwickelt, der so einfach wie Pizza bestellen sein soll: der Kunde bestellt online oder per Anruf, die Lieferung und Abholung übernimmt Box at Work – alles geschieht mit unseren 100 Prozent recycelbaren Boxen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit 400 Mal wiederverwendbar und viel stabiler als Pappkartons sind.
Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Das Konzept hat sich nicht groß geändert, aber wir versuchen ständig unseren Service hinsichtlich der Bequemlichkeit für den Kunden, des Preises, und der Umweltfreundlichkeit zu optimieren.
Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Unsere Mitbewerber sind traditionelle Selfstorage-Center und der konventionelle Umzugskarton aus Pappe. Dagegen wollen wir mit Top-Service antreten, der Lagern und Umziehen sehr viel einfacher macht. Ich denke, dass wir das mit unserem extrem stabilen und nachhaltigen Boxen super hinkriegen werden, da es nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern auch noch preiswerter. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Wir bieten die Kombi aus einem extrem bequemen Service für unsere Kunden, der im Nachhinein auch noch besser für die Umwelt ist. Ich bin der Meinung, dass dies Hand in Hand gehen sollte. Beim Lagern können unsere Kunden von einer praktischen Online-Übersicht profitieren und Ihre Sachen mit einem Klick zurückbestellen, das stelle ich mir als Standard für die Zukunft vor und das kann kein Selfstorage-Center liefern.
Mit unserem 24 Stunden Lieferzeit-Versprechen wollen wir besonders kundenfreundlich sein und auf spontane Bedürfnisse reagieren. Natürlich muss man hier auch erwähnen, dass Raum in der Stadt immer teurer und wenier wird und Storage eine immer größere Bedeutung bekommt.
Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Wir lagern Boxen für 3,99 Euro und Gegenstände ab 4,99 Euro im Monat, gezahlt wird allerdings nur für den Platz, den man auch wirklich braucht, weshalb das Modell für viele Personen attraktiver sein wird als die übliche Raummiete. Die Umzugsboxen vermieten wir an Privatleute und Unternehmen für 1,99 Euro das Stück pro Woche. Durch das Konzept der Sharing Economy, der hohen Verwendbarkeitsdauer der Boxen sowie des geschlossenen Recyclingkreises rechnet sich unser Service, sodass ich schon sehr bald mit schwarzen Zahlen rechne.
Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Mittelfristig die Großstädte in Deutschland und Europa, aber langfristig auch Großstädte weltweit, Privatkunden und Unternehmen gleichwertig.
Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Wenn jemand unseren Service nutzt und davon begeistert ist, ist es jedes Mal ein Meilenstein. Unser Ziel ist bald überall Box at Work anbieten zu können, ohne das unser Kundenservice an Qualität einbüßt. Zudem möchten wir Box at Work als Marke etablieren, die für nachhaltige Logistik steht.
Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews
Zur Person:
Gerrit Reinders ist Gründer und Geschäftsführer von Box at Work. Reinders studierte zunächst Master Finance and Investments an der RSM Erasmus University und ergänzte sein Wissen durch weitere Studien an der Vrije Universiteit Amsterdam. Bis zu seiner Gründung arbeitete er als Senior Auditor bei Deloitte.