Von Christa Goede
Montag, 20. April 2015

Auf Bonavendi beste Preise für gebrauchte Artikel finden

Auf Bonavendi kann man schnell die Preise von mehr als 40 ReCommerce-Portalen vergleichen und gebrauchte Bücher, CDs oder digitale Geräte zum besten Preis verkaufen oder kaufen. Die Erfassung der Artikel funktioniert unkompliziert mit einer App per Barcode-Scanner.

Ganz neu ist Bonavendi nicht: Schon vor drei Jahren ging das Portal an den Start – damals unter dem Namen rückkaufpreise.de. Begonnen hat alles damit, dass Co-Gründer Florian Forster (Geschäftsführer und promovierter Informatiker) seine alten CDs und Studienbücher verkaufen wollte, um für einen anstehenden Umzug die Zahl der Kisten zu reduzieren. Er checkte verschiedene ReCommerce-Plattformen und stellte fest, dass diese extrem verschiedene Preise bieten – und dass das Handling sehr aufwendig ist, denn er musste jeden einzelnen Artikel auf verschiedenen Plattformen eingeben. Florian hatte eine Idee, wie man diese aufwendigen Prozesse vereinfachen könnte, und holte Stefan Zinser (Student der Informatik und für die Weiterentwicklung der App zuständig) und Marco Görgmaier (Betriebswirt, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit) mit ins Team. Gemeinsam entwickelten die drei ein Vergleichsportal, auf dem die User gebrauchte Medien und Elektrogeräte zeitsparend und mit möglichst hohem Gewinn verkaufen konnten.

 Von der Idee zu den ersten Tests

Zu Beginn war die Entwicklung eher eine Freizeitbeschäftigung für die drei Gründer. Doch als die Zahl der Nutzer immer weiter stieg, entschied sich das Team zu einem zweiten Start und überarbeitete das Angebot komplett: Das Backend wurde aktualisiert und die Webpage im responsive Design relauncht. Die Krönung des neuen Konzepts war der neue Name Bonavendi, mit dem das Unternehmen im April 2013 online ging:

Seit der Überarbeitung startet das Unternehmen durch, denn damals wurde Bonavendi auch in Österreich und in den USA gelauncht. Seit Dezember 2013 können nun neben den Ankaufspreisen auf die Kaufpreise für gebrauchte Artikel ermittelt werden – und zwar mithilfe der Daten von mehr als 40 ReCommerce-Portalen. Zur gleichen Zeit kamen dann auch die praktischen Apps für iOS und Android auf den Markt.

Konsolidierung, Alltagsprobleme und Onlinemarketing in den USA

2014 folgte dann die Konsolidierung: Der Betrieb der Plattform wurde optimiert und viele kleine Details sorgten für eine bessere Usability – ein starkes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte war die Folge. Auch in den USA konnte Bonavendi deutlich wachsen, denn dort haben die drei Gründer ein spannendes Onlinemarketing-Projekt im Rahmen eines Projektstudiums mit dem Lehrstuhl für Entrepreneurship (TU München, Prof. Holger Patzelt) umgesetzt.

Die Plattform ist im Browser oder als App nutzbar, mittlerweile gibt es sogar eine App für die Windowsphones. Bonavendi steht auf Deutsch oder Englisch zur Verfügung. Es gibt aber Überlegungen das Angebot in weitere Länder auszubreiten – natürlich in weiteren Sprachversionen.

Die Gründer haben Bonavendi bisher vollständig aus eigenen Mitteln finanziert und auch komplett In-House entwickelt, die Monetarisierung erfolgt über Affiliate-Programme. Und da Florian, Stefan und Marco das Projekt weiterhin neben Studium und Beruf betreiben, sind hohe Investments bisher nicht nötig gewesen. Doch diese Art der Doppelbelastung bringt auch ein paar Probleme mit sich: So ist es mitunter schwierig, sich neben dem Job auch noch auf das gemeinsame Venture zu konzentrieren und die gemeinsamen Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren.

Doch die Drei haben ein sehr wirkungsvolles Anreizsystem entwickelt: Seit Golive veranstalten sie in jedem Jahr im Dezember eine große Belohnungsparty, bei der sie einen bestimmten Prozentsatz eines Monatsumsatzes „verfeinern“. Eine entzückende Idee, wie ich finde.

Umweltschutz mit Kooperation

Mittlerweile ist Bonavendi so zeitaufwendig, dass die drei Gründer nun den ersten Mitarbeiter im Marketing eingestellt haben. Und auch an Ideen für die Zukunft mangelt es nicht: So sollen die Produktkategorien erweitert werden, damit in Zukunft zum Beispiel auch Spielzeug und gebrauchte Fernseher ge- und verkauft werden können. Auch die Suche soll noch verfeinert werden, um das Handling der Plattform noch weiter zu vereinfachen. Und natürlich sind weitere Vernetzungen mit anderen ReCommerce-Unternehmen geplant.

Spannend finde ich auch diese nachhaltige Idee: Das Team plant aktuell die Kooperation mit einem Start-up, das gebrauchte Elektrogeräte repariert. Vielleicht entscheidet sich ja dann der eine oder andere Besitzer eines defekten Elektrogeräts doch für eine Reparatur und nutzt das Gerät weiterhin selbst. Ein echter Mehrwert in Sachen Umweltschutz!

Foto: Young woman holding 10 euro while working on Laptop, Shutterstock