Magic als großes Vorbild

GoButler, Sixtyone Minutes und Co. sind die neuen Butler

Magic hat es vorgemacht - in Deutschland machen es alle nach! Die deutschen Adaptionen und Klone des amerikanischen Butlers tragen Namen wie Alfredoo, GoButler, Sixtyone Minutes, James, Bitte und mywichtel. Man darf gespannt sein, ob dieses Konzept auf Dauer funktioniert. Der Wettbewerb wird hart.
GoButler, Sixtyone Minutes und Co. sind die neuen Butler
Dienstag, 24. März 2015VonAlexander

Magic! Plötzlich ist im Netz alles Magic! Gemeint ist das amerikanische Start-up Magic, dass uns allen quasi jeden Wunsch – den wir äußern – erfüllen will. Also solange dieser legal, physisch möglich und nicht völlig abwegig ist. Das Konzept von Magic ist schnell erklärt: Per SMS geben die Nutzer bei diesem Start-up durch, was sie wirklich ganz dringend brauchen – egal ob einen Direktflug nach Moskau, ein Designerbuch aus den USA oder eine Flasche Pommes. Magic nimmt den Wunsch entgegen und versucht diese so schnell wie möglich zu erfüllen – siehe auch “Geniestreich oder das faulste Startup der Welt? Das steckt hinter dem Viral-Hit Magic” bei den Kollegen von t3n.

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Längst ist der Magic-Hype aber auch in Deutschland angekommen. Zunächst einmal wäre da Sixtyone Minutes. “Schick mir Deine Wünsche! Ich bin Dein Butler. Mit mir hast Du mehr von Deiner Stunde!” heißt es auf der Website des Start-ups, das als App daherkommt. Sixtyone Minutes wurde bereits im Juli des vergangenen von Monique Hoell, Michael Gnamm und Paul Filipow gegründet. “Auch wenn der Markt in Deutschland noch recht jung und übersichtlich ist, erleben digitale Angebote wie Sixtyone Minutes einen regelrechten Boom: Der Wunsch, das Leben einfacher und ausgefüllter zu gestalten, steht insbesondere in der heutigen, zeitlich stark eingespannten Generation weit oben”,, teilte das Gründertrio bereits Anfang März mit. Die Hauptstädter können sogar schon ein erstes Fazit ziehen: 27 % aller bei Sixtyone Minutes eingehenden Anfragen drehten sich zuletzt “um Flüge und Mietautos. Bestellungen von Lebensmitteln und auch Geschenken rücken mit insgesamt 16 % auf Platz 2 nach, gefolgt von Haushaltshilfen und Kinderbetreuung mit 14 %”. Sixtyone Minutes kostet knapp 10 Euro im Monat. Die ersten 30 Tage sind kostenlos. Sixtyone Minutes ist mit diesem Konzept anders als Magic und auch anders als die anderen deutschen Magic-Adpationen.

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In München erblickte James, Bitte das Licht der Butler-Welt. Hinter dem Start-up steckt das ein Gründerteam von doido. “Wir haben innerhalb eines Tages unsere Seite aufgezogen und sind jetzt damit am Start. Das Ganze geht im Moment gut ab”, erklärte Mitgründer Dominic Wiedemann kürzlich gegenüber Location Insider. Selbst die Süddeutsche Zeitung schrieb schon über den bajuwarischen SMS-Butler. Zitat aus dem Artikel “Butler für (fast) alles“: Allerdings verlangt ‘James, bitte’ einen ordentlichen Aufschlag: Im Schnitt 15 bis 20 Prozent auf den eigentlichen Preis. Doch dafür muss der Kunde sich auch um nichts kümmern”.

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Der dritte SMS-Butler im Bunde ist mywichtel. “Lirum Larum Löffelstiel. Dein Wichtel kann sehr viel” heißt es auf der Website. Betrieben wird die Plattform vom Berliner Unternehmen multitiv, das von Hamid Shefaat geführt wird. Dann wäre da noch das Münchener Start-up Alfredoo, das von Sören Werner und Martin Prankl geführt wird. Die Bajuwaren beschreiben ihr Unternehmen als “Haushaltsmanager und Butlerservice”. Weiter heißt es auf der Website: “Alfredoo nimmt Ihnen jeglicher Art von Aufgaben im Haushalt ab. Alfredoo kauft auch für Sie. Alfredoo organisiert nicht nur eine Putzfrau, sondern koordiniert und kontrolliert sie auch”. Der Rundrum-Service kostet zwischen 29 und 79 Euro pro Woche. Der Alfredoo kümmert sich dann um Themen wie Wäsche, Blumenpflege und Aktenvernichtung. Alfredoo ist somit kein reiner S-Dienst wie Magic und Co., sondern eher ein persönlicher Assistent wie auch Sixtyone Minutes.

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Zu guter Letzt wäre im Reigen der Butlerdienste noch GoButler zu nennen – siehe auch “Mit GoButler kommt das Magic-Konzept über den Teich“. Neben Navid Hadzaad, zuletzt ZipJet (Rocket Internet) gehören noch Jens Urbaniak (zuletzt Glossybox) und Maximilian Deilmann, zuletzt unter anderem fürs Global Venture Development bei Rocket Internet tätig, zum Team des jungen Unternehmens. Wie Spiegel Online berichtet, investierten “Jan Beckers (Hitfox), Gunther Schmidt (ekomi) und Cherry Ventures (ein Fonds der Zalando-Erfinder)” bereits in das Start-up, das seinen Service kostenlos anbietet. Die Refinanzierung ist denkbar simpel gestrickt: Entweder, der Kunden zahlt einen Aufpreis für die Bestellung bei einem bestimmten Lieferanten oder GoButler erhält für die Vermittlung der Bestellung eine Provision vom Anbieter. Man darf sehr gespannt sein, ob dieses Konstrukt auf Dauer funktioniert. Immerhin müssen viele Anfragen manuell abgearbeitet werden.

Foto: Portrait Of A Male Waiter Holding Tray Over Black Background from Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.