“Als Kind hatte ich ein mit meinem Namen besticktes Handtuch”
Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Freitheit und Unabhängig zu sein, stellte die Hauptmotivation dar. Ich habe so die Möglichkeit und die Verantwortung, das zu tun, was ich möchte.
Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Als Kind habe ich ein mit meinem Namen besticktes Handtuch von meiner Oma geschenkt bekommen. Das war mein erster Kontakt mit Personalisierung. Irgendwann hatte ich dann Kontakt zu einer Stickerei. Und während meines Studiums an der Technischen Universität Ilmenau gründete ich zusammen mit meinem Kommilitonen Stephan Schröder mit einer einzigen Stickmaschine eine Stickerei.
Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Die Seedfinanzierung zur Gründung der GmbH kam von Butlers – einem erfolgreichen Onlineshop, der jede Menge strategisches Know-how beisteuern konnte. Außerdem brachten wir schon etwas Eigenkapital aus Stickereizeiten mit in die neue GmbH.
Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Nicht ganz einfach war es, das Geld für die allererste Stickmaschine aufzubringen. Da mussten wir zum ersten Mal pitchen und unsere Familien von unserer Idee überzeugen. So kamen wir zu unserem Startkapital und konnten lossticken. Als junger Unternehmer einen Bankkredit zu bekommen, ist nicht einfach bis unmöglich. Das ist verständlich, aber nervt!
Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Schneller Sales aufbauen!
Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Im B2B ist die Bekanntheit vor allem in dem Bereich wichtig in dem man sich bewegt. In unserem Fall die eCommerce Welt, da helfen eigentlich nur Messen und ganz viel Liebe auf der Website.
Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Wilhelm Josten und natürlich mein Co-Founder Stephan der immer voll zu und hinter mir stand.
Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Einfach machen! Vorher aber bitte gründliche Marktanalyse etc.
Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Den Letzten habe ich getroffen und nach Tel Aviv begleitet. Was brauchen Start-ups? Funding, gute Leute, niedrige Kosten, wenig Verwaltung und overhead.
Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Dann würde ich jetzt ein Start-up gründen.
Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
2060, ich will unbedingt wissen ob die Singularity eintritt!
Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
www.entrepreneurspledge.org
Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Mit meiner Verlobten, Freunden, auf dem Land, ein gutes Essen, Handy aus, Musik schön, Sonne scheint. Oder, Bauprojekte in der Wohnung!
Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Ray Kurzweil
Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an
Zur Person:
Philip Siefer ist Gründer und Geschäftsführer von Stickvogel. Angefangen hat alles als Stickservice für Freunde und Bekannte während des Studiums. Heute verantwortet Philip als Geschäftsführer die Bereiche Vertrieb und strategische Unternehmensausrichtung. Neben seiner Tätigkeit beim Stickvogel engagiert sich Philip als Member beim EO Accelerator Programm und bei Einhorn Condoms.