Calou – digitaler Sammel-Wandkalender für Mehrere
Die Küche. In ihr werden seit jeher die meisten Pläne geschmiedet – durchaus nicht nur private -, organisatorische Absprachen getroffen und Termine verabredet.
Der ideale Platz also, um einen Calou – ein Akronym für ‘Calendar for you’ – aufzuhängen. Denn so hat man für die gemeinsame Terminfindung gleich den kumulierten Kalender aller direkt vor Augen.
Calou kann alle digital gespeicherten Termine mehrerer Personen aufnehmen und abbilden und zwar gleichgültig, welchen Dienst oder welches Gerät jeder der Nutzer benutzt: Calou versteht sich gut sowohl mit Google, Apple, Android und anderen Systemen.
Kurz gefasst: Wenn man sich einen großen E-Book-Reader mit Touchscreen in einem runden weißen Holzrahmen vorstellt, dann hat man eine ungefähre Idee, wie der Calou aussieht. Die größe des Displays, 9,7 Zoll, entspricht dem eines Kindle DX und setzt E-Ink-Technologie ein wie ein E-Reader.
Darauf läuft Android 4.4 und eine selbstgeschriebene Software. Da es ein Android-Gerät ist, kann man andere Apps herunterladen und der Calou hat sogar einen eingebauten Lautsprecher, wodurch man ihn auch als als Internet-Radio nutzen kann.
Calou wurde schon bei Spiegel Online vorgestellt und die technische Ausstattung bei ITespresso.de ausführlich beschrieben.
Crowdfunding-Kampagne startet im Februar
Die ersten Prototypen gibt es bereits, für die weitere Finanzierung aber setzt der Calou-Gründer lieber auf die Crowd als auf professionelle Investoren: Calou geht erst in Serienproduktion, wenn die Crowdfunding-Kampagne, die im Februar bei Kickstarter starten soll, erfolgreich war.
Der Preis steht noch nicht fest – aber nach Aussage des Gründers soll man ungefähr mit dem Preis eines Netbooks rechnen. Wobei das natürlich eine recht vage ‘Preisauskunft’ ist.
Hoffen wir, dass die Crowdfunding-Kampagne ein Erfolg wird – noch ist bei Kickstarter nichts zu finden. Das wird viel Arbeit für den Solopreneur: Zu einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne gehört viel Marketing.
Der endgültige Launch des Calou ist für Sommer 2015 geplant.
Ein Produkt für private Early Adopter und kleinere Business-Offices
Calou eignet sich nicht nur für Familien, wenn diese auch ursprünglich als Hauptzielgruppe ins Auge gefasst waren. Auch WGs und Unternehmen können Calou einsetzen, um gemeinsam zu planen oder beispielsweise die Raumbelegung der Konferenzräume zu organisieren.
Gerade das Aussehen eines Einrichtungsgegenstands ist Geschmackssache, und leider gibt es für den Calou bisher nur ein einziges Design – also keine Auswahl für verschiedene Geschmäcker. Allerdings sollen weitere Designs nach der ersten Crowdfunding-Kampagne entwickelt werden.
Calou legt Wert auf qualitativ hochwertige Verarbeitung: Das Gehäuse ist aus Holz, was nicht so einfach zu realisieren war, weil die meisten angefragten Lieferanten nur Kunststoff hätten liefern können.
Das war nicht die einzige Herausforderung: Die Programmierung, das Design, die Organisation der Produktion mit Partnern aus Asien – das alles hat Dziggel allein gestemmt.
Obwohl am Ende einfach ‘ein Kalender an der Wand hängt’, ist Calou ein digitales Produkt, das auch sehr deutlich danach aussieht und dessen Bedienung auch eher der eines Smartphones als eines handbeschrifteten Kalenders entspricht.
Für nicht so digital-Affine ist die Umstellung von hübschen, per Hand zu befüllenden Kalendern auf Calou sicher mit größeren Hürden verbunden: Vom Handling her aber auch optisch.
Wer als Early Adopter zu Hause einen Calou an die Wand hängt, wird sich innerhalb der Familie erstmal in der Rolle des technischen Supports wiederfinden. Aber das kennen die tech-affinen deutsche-startups.de-Leser ja schon jetzt von weihnachtlichen Familien-Runden, in denen sie sämtliche Devices der Lieben auf Vordermann bringen und deren Gebrauch erklären müssen.
Toll ist Calou aber für kleine ‘Communities’ – ob private oder geschäftliche -, die ihre Kalender bereits online managen und alle Einträge an einem Ort gebündelt darstellen möchten.
Beim Design ist noch deutlich Luft nach oben. Zumal die Kalender-Einträge für die meisten jenseits der 35 ob der kleinen Schrift wahrscheinlich nur mit Lesebrille zu entziffern sein werden.
Trotzdem insgesamt ein witziges und nützliches Gadget – für das es bisher auch wohl keine ernsthafte Konkurrenz am Markt gibt.