“Durch Crowdfunding planen wir das Wachstum voranzubringen”
Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Dass wir unser Ziel umsetzen können, nämlich über 175.000 Händlern alleine in Deutschland eine echte Alternative zu den Haupt-Marktplatzanbietern zu stellen.
Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Es war nicht unbedingt ein einziger Zeitpunkt, sondern die Beobachtung über einen längeren Zeitraum: wir wollten online Händlern eine alternative Verkaufsmöglichkeit bieten, denn diese gab es bisher nicht. Sie sind abhängig, geplagt von neuen Richtlinien und Auflagen bei gleichzeitig schlechterer Betreuung und stehen zudem vor einem massiven Kostenanstieg.
Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Über eine EU-Förderung für Innovation, Beteiligungskapital von der KBG NRW und Gesellschafterdarlehen. Außerdem finanzieren wir uns über laufende Umsätze und aktuell läuft unsere Crowdfunding-Kampagne bei FunderNation. Mit dem Geld planen wir das Wachstum von smartvie noch schneller voranzutreiben.
Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Die Finanzierung/Kapitalbeschaffung und die Technik bzw. Entwicklung. Bei letzterem ist meist nicht genug Zeit zum Testen da und/oder führen neue Technologien dazu, dass man schon nach wenigen Monaten hinterher ist und ähnliches.
Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Die Entwicklung langfristiger und vorrausschauender planen. Z.B. nicht nur für Hunderttausende sondern direkt Millionen Zugriffe etc., denn tatsächlich kann es recht schnell gehen und dann muss man doch noch einmal X Monate zurückgehen und erneut an gewissen Applikationen oder Modulen schrauben.
Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Wir machen viel über ein bereits etabliertes online Partnernetzwerk von verschiedenen Plattformen, wie beispielsweise Preisvergleichsseiten usw.
Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Es waren vor allem natürlich meine beiden Mitgründer, d.h. mein guter Studienfreund und meine Schwester.
Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Loslegen und Live-Marktfeedback sammeln. Häufig ist vieles, das man vorab „annimmt“ nicht ganz oder teilweise richtig.
Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Eine zentrale Anlaufstelle für eine Unterstützung von A-Z. Das heißt, Ansprechpartner für Finanzierungsfragen, Marketing/Werbung, der Fachkräfte-Findung usw.
Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Wie vorher entweder im Finanzverwaltungs- (Asset Management) oder Consulting-Bereich arbeiten.
Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
WhatsApp finde ich recht interessant, weil es ein so simples Tool und doch oder gerade deswegen so erfolgreich ist.
Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Statt zurück, würde ich vorausschauen wollen. Z.B. 40 oder 50 Jahre vorwärts um zu sehen, ob Tablets und Smartphones dann überhaupt noch relevant oder schon wieder unnötig sind.
Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Einen Teil in smartvie investieren, um uns noch schneller für die Zukunft zu wappnen. Den verbleibenden Teil klassisch aufteilen: anlegen, spenden, Angehörigen Wünsche erfüllen.
Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Mit Sport (Joggen oder ähnliches) und einem Saunagang.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Mit Satya Nadella bzw. Bill Gates (sofern er noch bei Microsoft mitreden möchte) und darüber eine Strategie entwerfen, wie man wieder Marktanteil und Kunden gewinnen kann.
Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an
Zur Person:
Mustafa M. Azim ist Geschäftsführer von smartvie, einer Online-Shopping Plattform. In der Vergangenheit arbeitete er im Asset-Management- und Consulting-Bereich. Zuvor studierte er internationale BWL mit einem Finanzwesen-Fokus in Paris, sowie VWL in London.