Wie SquadMail schnell aufstieg und langsam wieder fiel
Im vergangenen scheiterten wieder zahlreiche junge Start-ups – siehe “Über 50 Start-ups, die 2014 leider gescheitert sind“. Erst jetzt wurde bekannt, dass auch das Berliner Start-up SquadMail gescheitert ist. “Seit dem Jahresende ist der Dienst offline, die Website seither nicht mehr verfügbar”, berichtet Gründerszene zum Aus der Start-up-Hoffnung. Immerhin wurde der Verknüpfer von Mail-Konten vom Londoner Accelerator Seedcamp erwählt und auch von der German Startups Group, studiVZ-Gründer Ehssan Dariani und Family’s Venture Capital finanziell unterstützt.
SquadMail wurde 2011 von Benjamin Eckart, Jan Brunnert und Philipp Mayer Squadmail gegründet. 2012 gewann das junge Start-up den Startup-Pitch der Berliner Next-Konferenz. Zeitweise kam SquadMail richtig gut an: 1.500 Unternehmen aus 75 Ländern nutzten den Dienst, der das sinnlose Weiterleiten von Nachrichten per E-Mail ersparen sollte. Der Webdienst verknüpfte die Mail-Konten ausgewählter Nutzer und ermöglicht es so, einen öffentlichen IMAP-Ordner für alle Beteiligten freizugeben. So landeten weitergeleitete Nachrichten gleich im richtigen Ordner und nicht im Posteingang der ausgewählten Personen. SquadMail war dabei für jeden beliebigen Email-Dienst nutzbar.
“Uns ist irgendwann klar geworden: Der ganze Aufwand für IMAP ist eigentlich unnötiger Aufwand gewesen – wir hätten besser für eine tiefere Integration in Gmail arbeiten sollen. Vor allem wegen der 4,5 Millionen Unternehmen, die das nutzen, ist Gmail die wichtigste Plattform”, berichtet Mitgründer Mayer gegenüber Gründerszene. Zuletzt habe das Start-up ohnehin nur noch auf Sparflamme gekocht und nur noch wenige hundert Kunden gehabt. Auch der Versuch, sich auf das B2B-Geschäft zu konzentrieren scheiterte. Am Ende räumt Mayer ein, dass SquadMail vielleicht “eine viel bessere Fokussierung” gebraucht hätte. Aber hinterher ist man ja immer schlauer.
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