Deutschland, deine Start-ups!?
Von kuschelnden Gründern und wenig Sex-Appeal
Der neue Neue Markt ist tot. Für die WirtschafsWoche sind daran vor allem strukturelle Probleme der deutschen Gründerszene schuld. Die deutsche Gründerszene kuschele gerne miteinander – und genau das sei ihr Problem, schreibt Autor Christof Schürmann. In den USA sei der Gründer lieber gefürchtet. Angefangen über Steve Jobs und Bill Gates, und lange nicht am Ende bei Jeff Bezos oder Elon Musk. Apple, Microsoft, Amazon oder Tesla – Firmen mit Donnerhall, schreibt er weiter. “Hierzulande heißen die eben Chokri, Miflora oder HappyTree. Nur mit Blumen und Bäumen lässt sich eben schlecht die Welt erobern”.
Was der Autor vergisst: chrocri, Miflora oder HappyTree sind sicherlich nicht sinngebend für die deutsche Gründerszene. Eher schon zalando, Westwing, wooga, 6wunderkinder, ResearchGate, Kreditech, Goodgame Studios, zooplus, Xing und Delivery Hero. Und selbst die Unternehmen kennt in den USA kaum jemand. Abgesehen mal von Rocket Internet vielleicht. Beipflichten muss man ihm aber bei folgendem: “Innovationen wie etwa das hierzulande erfundene mp3-Format werden nicht zur Marktreife gebracht; andere Geschäftsmodelle sind im schlechten Fall US-Kopien (me-too)”. Sex-Appeal für die Börse: meist null – lautet deswegen das Fazit des Artikels zum Scheitern des neuen Neuen Marktes.
Was meinen Sie? Kuschelt die deutsche Gründerszene zu viel? Gibt es in Deutschland deswegen nicht genug Start-ups, die an die Börse gehen könnten?