5 Tipps, worauf man bei der Investorensuche achten sollte
Als Gründer einen Business Angel zu finden, ist nicht ganz einfach. Dann allerdings noch genau den richtigen Angel für seine Unternehmung herauszupicken, ist eine echte Herausforderung. Denn neben der finanziellen Unterstützung ist man oft auch auf die Branchenkontakte und -expertise des Business Angels angewiesen. Ähnlich wie beim Schritt vor den Traualtar sollte man die Entscheidung für einen Business Angel gut durchdenken und für sich prüfen ob alle Komponenten – sowohl geschäftlich als auch menschlich – zusammenpassen. Schließlich verbringt man mit einem Business Angeln eine lange intensive Zeit und sollte, ähnlich wie bei einer guten Ehe, auch nach der anfänglich aufregenden (Verliebtheits-)Phase im späteren Alltag noch miteinander harmonieren und die gleichen Ziele verfolgen. Für alle Gründer, die noch auf der Suche nach dem richtigen Geschäftspartner sind, gibt es nun deshalb fünf Tipps, worauf man bei der Investorensuche achten sollte.
1. Engel statt Vampir
Je nachdem in welcher Phase sich das Startup befindet, wie hoch der Kapitalbedarf ist und welche sonstigen Kriterien erfüllt werden müssen, kann auch die Investition des Business Angels ganz unterschiedlich ausfallen. Nicht immer ist es sinnvoll, den Geldgeber mit dem größten Portemonnaie zu wählen, wenn man damit zu viele Anteile und somit Entscheidungsfreiheit abgeben müsste und damit im schlimmsten Fall nur noch ausführender Angestellter im eigenen Unternehmen wird. Besser ist es, sich einen Venture Capital Geber zu suchen, der zwar nicht so hohe Investment Summen ins Business bringt, aber dafür hilft, eine funktionierende Organisation aufzubauen, um die Startups erfolgreich am Markt zu positionieren.
2. Rücken freihalten statt auf ihm zu trampeln
Gerade in der Anfangszeit sollten Gründer Zeit dafür haben, sich voll und ganz auf ihr Produkt zu konzentrieren und dieses stetig zu optimieren. Wenn sie sich dann aber noch um für sie zeitraubende Aufgaben, wie Administration, Recruiting, PR oder Finanzierung kümmern müssen, bleibt für die eigentliche Idee oft zu wenig Raum. Gerade hier können Business Angel für Startups eine große Stütze sein, die den Gründern den Rücken freihalten und ihnen aus ihrem Netzwerk hilfreiche Partner an die Seite stellen oder selbst unternehmerisch tätig werden.
3. Team schlägt Idee
Oft gibt es den einen Visionär, der zwar eine gute Idee, aber keine Mitstreiter hat, die mit ihm das Projekt nach vorne bringen können. Auch hier kann ein erfahrener Business Angel hilfreich sein, der weiß, welche Gründerteams zu einer kraftvollen Kombination werden und über entsprechende Kanäle verfügt, um die richtigen Mitgründer an Bord zu holen. Die beste Idee nützt nichts, wenn sie von einem mittelmäßigen Team umgesetzt wird. Wie auch bei allen anderen Maßnahmen sollte man deshalb seiner Vision folgen und nur in Top-Talente investieren, die langfristig zur Unternehmensphilosophie passen. In der Anfangsphase sollten aus diesem Grund auch beim Thema Recruiting erfahrene Business Angels als Entscheidungshilfe fungieren. Ist eine gute Basis an Bord, zieht das bestehende Team ähnliche Talente an.
4. Köpfchen statt Geldregen
Für die Seedphase ist es sinnvoll, sich einen strategischen Investor zu suchen, der sein erworbenes Wissen und seine Erfahrungen mit den Neugründern teilt und den Schützlingen hilft, in späteren Unternehmensphasen eine geeignete Finanzierung oder weitere Investoren zu finden. Auch sollte man immer schauen, welchen Bezug der private Investor zu dem Thema und der Branche hat und in welchen Bereichen er dem Startup besonders helfen kann. Es nützt nichts, wenn man sich mit seinem Tech-Startup einen Business Angel aussucht, der bisher nur auf klassisches E-Commerce spezialisiert war und für den die Tech-Szene ebenfalls Neuland ist.
5. Nicht ohne meinen Mentor
Ein weiterer Punkt, auf den man bei Business Angeln achten sollte, ist deren Netzwerk. Wenn ein Investor zwar hier und da Investitionen tätigt, aber sonst mit der Branche und wichtigen Entscheidern keinen Kontakt hat, kann er sich schnell als Niete entpuppen. Gerade in der Anfangsphase braucht jeder Gründer einen Mentor, der ihm beispielsweise sagt, welche Veranstaltungen er besuchen, welche Hände er schütteln und wie er sich und seine Idee besser verkaufen kann.
Passend zum Thema: “Wie man am besten vor einem Geldgeber pitcht“, “Erfolgreich pitchen und präsentieren – 23 spannende Wissensressourcen, um mitreißend zu präsentieren” und “Pitch it, baby: Mit Lampenfieber zum Millionär“.
Zur Person
Katharina Wolff ist Gründerin von premium consultants, der Personalberatung für die Digitalwirtschaft. In ihrer Position als Managing Director ist sie für die strategische Planung und das operative Geschäft des Unternehmens verantwortlich. Daneben unterstützt sie mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Wolff Ventures Startups mit Geld, Know-How und einem umfangreichen Netzwerk bei den verschiedenen Phasen der Gründung. Neben ihrer Unternehmertätigkeit ist Katharina Wolff Autorin und hat das Buch „Selbstverständlich Frau“ veröffentlicht.