Von Alexander
Mittwoch, 8. Oktober 2014

Was Heiko Hubertz anderen Sologründern rät

„Ich hatte nie jemanden, der mich auf Fehler hingewiesen hat oder auf andere Themenfelder aufmerksam gemacht hat. Bei mir ging dies aber alles noch einigermaßen gut, da meine damalige Freundin mit im Unternehmen gearbeitet hat“, sagt Heiko Hubertz über sein Leben als Sologründer.

In unserem Themenschwerpunkt Sologründer beschäftigen wir uns ausführlich mit Einzelgründern, also Gründern die als Einzelperson ein Start-up hochziehen – siehe dazu auch “Einzelgründer müssen nicht immer kleine Brötchen backen“. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Sologründer Heiko Hubertz, der die millionenschwere Spieleschmiede Bigpoint alleine hochgezogen hat, über sein Leben als Einzelkämpfer.

Was ist die größte Herausforderung, der sich Sologründer stellen müssen?
Grundsätzlich gibt es eine Menge Vor- und Nachteile für Sologründer. Ich glaube, es kommt eher auf den Typ an, der man ist. Ich wollte alle Entscheidungen schnell und ohne lange Diskussionen treffen, ich hatte einen genauen Plan und wollte davon auch nicht abgelenkt werden.

Gab es auch Nachteile?
Ich hatte nie jemanden, der mich auf Fehler hingewiesen hat oder auf andere Themenfelder aufmerksam gemacht hat. Bei mir ging dies aber alles noch einigermaßen gut, da meine damalige Freundin mit im Unternehmen gearbeitet hat und viele Freunde bei mir arbeiteten, so war dann doch immer noch jemand da, der auch mal ein kritisches Wort sagte.

Sind Ihnen denn Fehler unterlaufen, die bei einer Teamgründung vermutlich nicht passiert wären?
Klar, jede Menge, da ich alle Themen über Produkt, Technik, Finanzen, Marketing am Ende alleine entscheiden musste. Hätte ich ein heterogenes Team gehabt, dann wären hier sicherlich einige Dinge, schneller und effizienter gelaufen.

Ein anderes wichtiges Thema für viele Gründer – und auch Einzelgründer – ist die Finanzierung. Hat man als Sologründer bei Investoren überhaupt eine Chance?
Klar, allerdings muss man schon ein paar Sorgen der Investoren ausräumen. Bei mir wurde zum Beispiel das Investment der ersten zwei Jahre durch eine Lebensversicherung abgesichert.

Würden Sie wieder ein Unternehmen alleine gründen?
Ja, allerdings würde ich direkt am Anfang einige Angels mit aufnehmen, die dann wie Partner agieren können. Allerdings wünschen würde ich mir, dass ich nie wieder alleine gründen muss, da es im Team einfach mehr Spaß macht.

Welchen Tipp geben Sie anderen Sologründern mit auf den Weg?
Glaubt nicht, dass ihr allwissend seid und wenn ihr schon keine Partner als Gesellschafter habt, dann baut um euch herum ein starkes, enges Team auf.

Passend zu unserem Themenschwerpunkt Sologründer empfehlen wir folgende Artikel: “Als Einzelgründer durchstarten – aber wie?” und “Mit weniger als 1.000 Euro zum eigenen Start-up?“. Weitere Artikel über Einzelgründer gibt es in unserer Übersicht zum Themenschwerpunkt Sologründer.

Buchtipp: Ausführliche Informationen über Solopreneurship bietet das brandneue Buch “Solopreneur von Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg. Hier ein Auszug: “Lieber solo gründen? Drei Mythen rund um Teams“.