Wie Jungunternehmer weitverbreitete Fehler vermeiden
Wie oft sind wir als Kinder hingefallen, bis wir laufen und Rad fahren konnten? Wer aufhört, Fehler zu machen, hört auf zu lernen. Als Jungunternehmer sollten Sie aber nicht zu oft hinfallen, sonst verschwindet Ihr Start-up wieder, bevor es überhaupt richtig in Gang gekommen ist. Rob Gorby, Marketing Director und Business Developer bei Powwownow, gibt fünf Tipps, wie Sie weitverbreitete Fehler vermeiden:
1. Die Zielgruppen kennen
Entscheidend für den Unternehmenserfolg ist es, die aktuellen Wünsche und Bedürfnisse seiner Zielgruppe wirklich zu kennen – und nicht nur zu denken, sie zu kennen. Bereits beim Aufstellen eines Businessplans sollten Sie als Gründer eine klare Positionierung für Ihr Unternehmen entwickeln und eine intensive Markt- und Wettbewerbsanalyse durchführen. Schon in dieser frühen Phase lohnt es sich, Gespräche mit potenziellen Kunden zu führen – noch nicht, um etwas zu verkaufen, sondern um Informationen über ihre Interessen und Vorlieben zu sammeln. Analysieren Sie zudem die vorhandenen Wettbewerber, indem Sie deren Homepages, Pressemitteilungen oder andere im Internet frei verfügbare Informationen wie die Handelsbilanzen von Kapitalgesellschaften studieren. Mit sorgfältig recherchierten Zahlen und Fakten gelingt es Ihnen dann eher, mögliche Kreditgeber von Ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Ein „ungefähres Gefühl“ für den Markt zu haben, das reicht nicht mehr aus. Bei der Definition von Zielgruppen sollten Sie aber bedenken: Wer alle erreichen will, erreicht am Ende oft niemanden.
Ist der Markteinstieg geschafft, bleiben Sie kontinuierlich mit Bestands- und mit potenziellen Kunden im Gespräch. So können Sie auch auf negatives Feedback reagieren, zum Beispiel in Bezug auf unbeliebte Produkte. Versäumen Sie es also nicht, kontinuierlich eine verlässliche Marktanalyse zu betreiben.
2. Weitsichtiger Finanzplan, realistische Ziele
Sich hohe Ziele zu setzen und ein bisschen zu träumen, schadet gewöhnlich nicht. Eine Ausnahme ist der Finanzplan. Hier zahlt es sich langfristig aus, alle Eventualitäten einzuplanen. Wer späte Zahlungseingänge, unvorhersehbare Aufwendungen und Schäden an der Ausstattung einkalkuliert, fällt weicher, wenn tatsächlich mal etwas nicht so klappt wie geplant. Auch die privaten Ausgaben gehören zur Finanzplanung; diese unterschätzen Gründer oft. Um sicherzustellen, dass die Budgetplanung realistisch ist, ist es unbedingt empfehlenswert, den Rat von unbeteiligten Experten wie professionellen Steuer-, Existenzgründer- oder Unternehmensberatern in Anspruch zu nehmen. Diese sollten sich jedoch mit Ihrer speziellen Berufsgruppe auskennen und bereits Erfolge vorweisen können. Für die Finanzierung der Beratung gibt es eine Reihe an Förderungsmöglichkeiten. Darüber hinaus stehen Beratungs- und Seminarangebote der Industrie- und Handelskammern zur Verfügung.
Hinterfragen Sie jede einzelne Ausgabe gründlich. Brauchen Sie das große Büro in Bestlage wirklich? Und können Sie schon jetzt einen Experten fest einstellen, oder macht es vielleicht Sinn, mit ihm vorerst nur projektweise zusammenzuarbeiten? Seien Sie ambitioniert, aber bleiben Sie als Jungunternehmer bei den großen Entscheidungen mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Das gilt auch für Arbeitswerkzeuge, beispielsweise wenn es um den Austausch mit Mitarbeitern und Kunden geht: Muss es die Collaboration-Lösung sein? In den meisten Fällen reicht dafür eine einfache und kostengünstige Telefonkonferenz aus.
3. Die Konkurrenz im Blick
Nehmen Sie Ihre Konkurrenz kontinuierlich und ganz genau unter die Lupe – und nicht nur in der Startphase Ihres Unternehmens. Dazu gehört es auch, deren Stellenanzeigen zu prüfen, oder ob neue Standorte erschlossen werden. Denn das deutet auf Expansion hin. Oder testen Ihre Mitbewerber einen neuen Service? Ein Hinweis, dass sie womöglich ihr Angebotsspektrum erweitern. Auf all das sollten Sie als Unternehmer ein wachsames Auge haben. Denn so vermeiden Sie böse Überraschungen und erkennen potenzielle Bedrohungen frühzeitig. Und vielleicht noch wichtiger als das: Versuchen Sie, von Ihren Konkurrenten zu lernen, und Chancen für Ihr eigenes Geschäft zu erkennen.
4. Networken lohnt sich
Ob Sie es mögen oder nicht – Networken ist besonders für Gründer eine tolle Möglichkeit, ein Portfolio an Kontakten aufzubauen und das Geschäft anzukurbeln. Aber haben Sie Geduld. Ein Netzwerk entsteht nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis von Ausdauer und Engagement. Tipp: Bieten Sie Ihren Rat und Ihre Hilfe an, dann ist es wahrscheinlich, dass Sie im Gegenzug anderen interessanten Personen vorgestellt werden, die Ihnen helfen können. Versuchen Sie, Beziehungen herzustellen, von denen beide Seiten profitieren. Wer nicht nach Rat fragt, der wird auch keinen bekommen. Nach Hilfe zu fragen, ist im Wirtschaftsleben keine Schwäche, sondern bringt Sie und Ihr Unternehmen voran. Also bleiben Sie nicht zu Hause, sondern besuchen Sie Events. Dann löst sich von selbst die Frage „Was bringt mir das überhaupt?“.
5. Von moderner Technik profitieren
Smartphones, Tablets, Breitbandverbindungen und WLAN erlauben es, Arbeitsrhythmus und Privatleben flexibel aufeinander abzustimmen. Dank moderner Technik können Startups je nach Bedarf mit Experten zusammenarbeiten, ohne diese gleich fest anzustellen und ihnen einen Büroarbeitsplatz zur Verfügung zu stellen – ein großer Vorteil für Jungunternehmer. Wichtig ist es, deren Kompetenzen im Vorfeld genau abzuklopfen. Geografische Barrieren lassen sich heutzutage beispielsweise mit regelmäßigen Telefonkonferenzen überwinden. Jeder arbeitet auf seine individuelle Art am effektivsten. Verabschieden Sie sich deshalb als junger Unternehmer von veralteten, starren Arbeitsmodellen und gewähren Sie Ihren Mitarbeitern die Freiheit, von zu Hause oder von unterwegs aus zu arbeiten. Ihr Startup wird von zufriedeneren Mitarbeitern profitieren, die engagierter und härter arbeiten.
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Zur Person
Rob Gorby ist Marketing Director und Business Developer bei Powwownow, einem Anbieter für kostenfreie Telefonkonferenzräume. Seit 2012 bringt er hier seine langjährige Erfahrung als Spezialist für Business-to-Business-Marketing ein, die er in mehreren international tätigen Unternehmen gesammelt hat. In den vergangenen 15 Jahren war Gorby in leitenden Positionen in unterschiedlichen Branchen wie Telekommunikation, Medien und Verlagswesen tätig. Vor seinem Einstieg bei Powwownow zeichnete er als Global Head für SMB Marketing beim Online-Security-Anbieter AVG Technologies verantwortlich.