T-Strategiewechsel
Deutsche Telekom lässt deutsche Start-ups links liegen
Eine schlechte Nachricht für junge, deutsche Unternehmen: Die Deutsche Telekom kehrt der (gereiften) deutschen Start-up-Szene quasi komplett den Rücken. “Die Deutsche Telekom baut ihre Wagniskapitalfinanzierung um – und will sich künftig stärker auf Wachstumsunternehmen vor allem im US-Markt konzentrieren”, schreibt das Wall Street Journal über den Umbau bei der Telekom bzw. T-Venture. Wie bereits berichtet, wird der Telekom-Kapitalgeber derzeit umgebaut – nun ist klar, dass T-Venture sich “in die Struktur einer Nachfolgegesellschaft namens Deutsche Telekom Capital Partners einfügen” muss. Details gibt es aber noch keine.
Falsche Stratgie: T-Venture zieht sich aus A-Runden in D zurück und will in Late Stage Blase in den USA einsteigen http://t.co/Dp4pfj27MT
— Konstantin Guericke (@kgimvalley) 2. Oktober 2014
Doch nicht nur der Name ändert sich, auch die Ausrichtung: Deutsche Telekom Capital Partners will in den USA reüssieren. Gereifte deutsche Unternehmen, die große Millionenbeträge brauchen, bekommen somit keine Kohle mehr von der Telekom. Eine Fehlentscheidung, wie LinkedIn-Mitgründer Konstantin Guericke findet. “Falsche Strategie: T-Venture zieht sich aus A-Runden in D zurück und will in Late Stage Blase in den USA einsteigen”, schreibt er bei Twitter. “Der selbstständige Start-up-Finanzierer der Telekom für Unternehmen in der Frühphase, Hubraum sowie der Innovationsbereich T-Labs, sollen von dem Umbau dagegen nicht betroffen sein. Beide sind weiter in Deutschland aktiv”, berichtet das Wall Street Journal weiter. Wobei der Hubraum gefühlt zuletzt auch eher gedrosselt unterwegs war.
Der Grund für den Abschied von T-Venture ist banal: Das Unternehmen wirft Telekom-Chef Timotheus Höttges zu wenig Erträge ab. T-Venture ist in Deutschland etwa an 9flats, Blinkist, clipkit, Content Fleet, Flaregames und NumberFour beteiligt. Aus finanziellen Interessen ist eine solche Entscheidung nachvollziehbar, für den Standort Deutschland ist es ein Fiasko, dass selbst die Telekom nicht mehr an den heimischen Markt glaubt.