narando geht die Vertonung von digitalen Inhalten an
narando könnte für alle, die lieber hören als lesen, ein Sammelort für interessante Artikel oder Blogbeiträge werden: Das Aachener Start-up bietet eine Plattform an, mit der man sich Inhalte vorlesen lassen kann:
Schlankes Anmeldeformular
Die geplante Funktionsweise ist denkbar einfach: Via App oder Web anmelden, Artikel sammeln – so wie man es von bekannten Sammelplattformen für digitale Inhalte gewöhnt ist. Das Anmeldeformular ist herrlich schlank gehalten: Name eingeben, Mailadresse dazu und ein Passwort, das war‘s. Lediglich das eigentlich übliche Double-opt-in-Verfahren fehlt, nach der Anmeldung bekam ich keine Mail mit Bestätigungslink, sondern lediglich eine nette Willkommens-Nachricht.
Aufgeräumte Ansicht, bisher nur wenige Funktionen
Das Design der Website ist schlank und aufgeräumt gehalten, die Navigationspunkte sind fast alle eindeutig benannt und übersichtlich. Es gibt bereits einige Artikel, die von den narando-Sprechern vorgelesen wurden und für die User bereitstehen: Aus dem bereits bestehenden Fundus kann man eigene Hörlisten anlegen und diese auch passend zum Zeitbudget in einer Länge bis zu 120 Minuten individuell zusammenstellen – ziemlich praktisch, wenn man zum Beispiel eine Stunde mit dem Zug unterwegs ist und diese Zeit individuell gestalten möchte. Bei meinem Test Mitte September hatte ich in meinen Hörlisten einen Artikel zur Vertonung durch narando vorgeschlagen, doch diese Funktion produzierte leider eine Fehlermeldung. Auch habe ich keine Möglichkeit gefunden, Printinhalte hochzuladen – obwohl mir das im Imagefilm versprochen wurde.
Ich höre gerne zu, wenn Menschen Texte vorlesen – gegenüber den üblichen monotonen Text-to-Speech-Angeboten sind die von mir getesteten narando-Artikel sehr gut anzuhören. Klasse finde ich auch die Idee, einen speziellen narando-Player mit den gesprochenen Texten in eine andere Website integrieren zu können – weitere Details zur Integration habe nach einiger Suche ich unter dem Menüpunkt „Publisher“ gefunden. Dort habe ich zu Testzwecken den RSS-Feed meines eigenen Blogs eingegeben und bekam eine Nachricht, dass mein Feed nur zur Datenbank hinzugefügt wurde – mehr passierte nicht.
Ebenfalls in diesem Reiter findet man alle Möglichkeiten, wie man den narando-Player in Zukunft benutzen kann: Vorhanden sind der html-Code für die Integration in eine eigene Website oder in eine App und einen QR-Code zur einfachen Verbreitung. Der Lesezeichendienst ist leider auch noch nicht verfügbar, wie man nach Klick mitgeteilt bekommt.
Viele Social Icons und sympathische Sprecher
Jeder Artikel ist mit Social Icons versehen: Ich konnte zum Beispiel sehen, wie viele Menschen vor mir einen Beitrag angehört haben – das hat natürlich meine Neugier geschürt. Außerdem zeigen kleine Herzchen an, wie viele Menschen einen Beitrag mögen und eine Kommentarfunktion ist auch vorhanden – diese funktioniert aber ebenfalls noch nicht. Dass die Zahlen unter den Social Icons in der Sammelübersicht nicht mit denen in der Einzelansicht übereinstimmen, ist ein kleiner Schönheitsfehler.
Die narando-Sprecher werden auf einer eigenen Website kurz und sehr sympathisch vorgestellt. Mit Klick auf einen Sprecher werden alle Beiträge angezeigt, die dieser Sprecher bereits bearbeitet hat. Interessierte Nachwuchssprecher können sich hier auch bewerben.
Kostenlose Webplattform und mobile Apps
narando ist kostenlos, die Plattform möchte über kleine Werbebeiträge, die in die vorgelesenen Artikel eingebaut werden, monetarisieren. Die iOS-App ist im Appstore bereits zu haben, die Version fürs Android soll bald folgen. Die Screenshots sehen ähnlich aufgeräumt aus wie die Website.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass hier eine gute Idee einen Tick zu früh an die Öffentlichkeit gelangt ist. Doch weil das, was ich schon sehen konnte, meiner Meinung nach vielversprechend ist, hoffe ich, dass die beiden Gründer Christian Brandhorst und Philip Kleimeyer hier noch ein paar Pfunde nachlegen – spannende Visionen und gute Ideen sind ja genug vorhanden!