Die Höhle der Löwen #dhdl
Über den MyCleaner-Deal, der im Nachgang gar keiner war
In der zweiten Ausgabe von “Die Höhle der Löwen” auf Vox wagten sich auch Abdula Hamed und Slawa Kister von MyCleaner vor die knausrige Investoren-Jury. Mit ihrem Autoreinigungsservice konnten die Gründer die Jury dabei zwar nicht überzeugen, aber mit ihrem Reinigungsmittel. Am Ende wollte das Duo gemeinsam mit Löwin Judith Williams ein neues Unternehmen gründen, um nur dieses zu vertreiben (via Teleshopping). Williams versprach 25.000 Euro (um die Firma zu gründen) und sicherte sich dabei 50 % der Anteile. Zusätzlich verlangte die gierige Löwin auch noch zwei Euro von jeder verkauften Flasche – bis die 25.000 Euro zurückgeflossen wären.
Die MyCleaner-Macher wollten den Deal trotzdem. “Es ist natürlich nicht einfach, 50 % an einer neugegründeten Firma abzugeben”, sagte Hamed im Nachgang der Show. “Gleichzeitig sehen wir sehr, sehr großes Potenzial im Produktverkauf.” Nach der Sendung, die bereits im Februar aufgezeichnet wurde, setze die MyCleaner-Crew den Deal dann aber doch nicht um. “Gleich nach der Sendung haben wir uns mit allen Gründern viele Gedanken gemacht und sind zum Entschluss gekommen, dass wir den Deal in der Form doch nicht eingehen werden, weil er für uns klar und deutlich nicht gut genug war. Das wurde dann auch einvernehmlich mit Judith Williams so beschlossen”, sagt Mitgründer Kister im Interview mit Seedmatch. Über die Crowdinvestingplattform sammelte das Start-up im Sommer 199.500 Euro ein. Stattdessen setzen Kister und Co. nun auf eine Kooperation “auf Revenue-Share-Basis”, wir er gegenüber deutsche-startups.de bestätigte.
“Die Entscheidung während der Sendung war zu 100% richtig. Wir arbeiten aktuell mit dem Unternehmen von Judith Williams an einer möglichen Kooperation, vorerst ohne jegliche Beteiligung, um unsere Reinigungsmittel beim Home Shopping-Sender HSE24 zu platzieren”, erzählt er im genannten Interview weiter. Ursprünglich traten die Reinigungsexperten vor die Jury, um 250.000 Euro einzusammeln – für ihren Autoreinigungsservice. “Zwar waren die Verträge im Vorfeld stark bindend, allerdings ist in der Sendung ein neuer Deal, der in den im Vorfeld unterzeichneten Verträgen so nicht definiert war, zustande gekommen”, berichtet Kister. Somit war die Chance da, nach der Sendung noch einmal Details zu klären. Bindend ist eine solche Zusage aber ohnehin erst, wenn die Verträge unterschrieben sind.
Unterdessen hat das MyCleaner-Team den Produktvertrieb seines Putzmittels selbst in die Hand genommen. Der bisherige Shop ist zwar noch eher ein Testballon, denn ein auf Dauer angelegtes Konzept, um im Online-Handel bestehen zu können. Angenommen wird er aber bereits. “Während unseres Pitches gingen bis zu 8 Bestellungen pro Minute ein”, berichtet Kister. Somit haben die Stuttgarter nun ein weiteres Standbein in Sachen Einnahmen. Die Löwen-Show hat somit doch etwas gebracht. “Vor und während der Zeit, in der die Aufzeichnung stattfand, hatten wir den Produktvertrieb noch nicht wirklich im Fokus und hatten bis dahin noch keinen nennenswerten Umsatz damit generiert”, sage Kister gegenüber Seedmatch. In der Fernsehshow hätte man dies alles ja einmal erwähnen können -immerhin wird so der Eindruck erweckt, dass der Deal tatsächlich zu Stande gekommen ist.
Zum Hintergrund: Mehrere Gründer stellen in “Höhle der Löwen” ihr Konzept, ihre Idee den fünf Investoren vor. Siehe dazu auch “Die Höhle der Löwen: Alles, was man wissen muss“, und “So funktioniert die Start-up-Show bei Vox“. Die Investoren sind: Vural Öger, Judith Williams, Jochen Schweizer, Frank Thelen und Lencke Wischhusen (ausführliche Infos). Siehe dazu auch: Darum machen die Jurymitglieder bei “Die Höhle der Löwen” mit.
Fotogalerie: “Die Höhle der Löwen”
Wir werfen ein Blick in “Die Höhle der Löwen”. Einige Eindrücke der etwas anderen Gründer-Show gibt es in unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie. Alle Fotos © VOX/Sony Pictures bzw © VOX.
PS: Wer “Die Höhle der Löwen” am Ausstrahlungstermin verpasst hat, kann sich Sendung noch sieben Tage danch kostenlos bei VOXNOW.de ansehen.