Bei Migusta kann kein Koch mehr den Brei verderben
Wenige Monate nach dem Start wird Migusta, ein Online-Shop für Küchengeräte und Co., schon wieder abgewrackt. Die Betreiberfirma, die Azurit Internet GmbH, befindet sich bereits in Liquidation. Verteilt auf Themenwelten verkaufte der E-Commerce-Ableger des Berliner Firmenausbrüters und -unterstützers Project A in zeitlich begrenzten Aktionen unter anderem Sektgläser, Flaschenkühler und Geflügelscheren.
Im Grunde war Migusta damit ein Shoppingclub – aber kein geschlossener, sondern ein offener. Richtig Fahrt aufgenommen hat Migusta nie, offiziell Stellung bezogen hat Project A zu diesem Küchenshop auch nicht. Was darauf hindeutet, dass Migusta ein Testballon war, der nie zum offiziellen Einsatz kommen durfte. Schon seit längerer Zeit war klar, dass Migusta kein Renner mehr wird – zumal es dort zuletzt nur noch Warenlinks zum Shoppinggiganten amazon gab. Mit einem Küchenshop scheiterte zuvor schon Klingel: Casserole sollte die neue Lust am Kochen wecken, wurde aber kein Renner. Bei Kuechengenie.de wiederum gibt es ebenfalls alles erdenkliche für den Hobbykoch – etwa Töpfe, Messer und Besteck. Hinter dem Shop steckt dabei die VHB E-Commerce GmbH und somit die bekannte Verlagsgruppe Handelsblatt.
Bleibt noch Springlane zu nennen, ein Online-Shop für Küche und Genuss. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfW) stellte dem Düsseldorfer Start-up kürzlich einen siebenstelligen Betrag zur Verfügung. Zuvor investierten bereits Tengelmann Ventures, Holtzbrinck Ventures und Heliad in das junge Unternehmen. Im Gegensatz zu Migusta und Casserole können sich Kuechengenie.de und Springlane in diesem offenbar schwierigen Segment bisher halten.
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