Box voller Naschereien
MyCouchbox liefert Snacks direkt auf die Couch
Auf der Website von MyCouchbox bestellen die Kunden eine Snackbox, die es in sich hat: Regionale Produkte finden sich dort genau so wie Süßigkeiten, Getränke oder salzige Knabbereien bekannter Hersteller. Die Box gibt es im Abo ein mal pro Monat für 9,99 Euro oder als Einmalbox für 11,99 Euro – der Versand ist inklusive. Zu diesem Preis bekommen die Besteller ein köstliches Überraschungspaket nach Hause geliefert, für dessen Inhalt die Naschkatzen an der Supermarktkasse erheblich mehr bezahlt hätten.
Boxenidee ohne klassische Abo-Bindung
MyCouchbox ist in der Grundidee nichts Neues, aber die Stuttgarter wollten die Boxenidee besser umsetzen: „Wir vertreiben MyCouchbox ohne die klassische Abo-Bindung, da man die Snackbox jederzeit kündigen oder auch nur eine Box bestellen kann,“ erklärt Sarah Haide, die MyCouchbox als zusammen mit Clemens Walter gegründet hat. „Bei unserer Gründung kommt uns der Inhalt der Couchbox sehr zugute – denn Snacks und Süßes gehen einfach immer. Deswegen ist unsere Zielgruppe auch ziemlich groß, sie geht quer durch alle Altersgruppen. 10 Euro sind außerdem keine Investition, über die man lange nachdenkt.“
Jede Box hat ein eigenes Thema: So stand die Julibox ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft. Circa 60 % der Couchbox-Kunden kommen mobil auf die Website. Die meisten Bestellungen erfolgen zur Primetime, das heißt, die Leute bestellen direkt von der Couch ihre neue Couchbox. Eine App ist derzeit nicht in Planung, da der Bestellvorgang über die responsive Website sehr gut funktioniert.
Von der Glossybox inspiriert
Hier können die Gründer zwei Geschichten zu erzählen: Zum einen wollten Sarah und Clemens gerne ins E-Commerce-Geschäft einsteigen. Also haben die beiden den Boxenmarkt unter die Lupe genommen – attraktiv war dieser Bereich wegen des überschaubaren Produktangebots und des monatlichen Versands. Zeitgleich hat Clemens bei einem Career-Event Charles von Abercron kennengelernt, der Glossybox mitbegründet und die ersten Boxen quasi daheim befüllt hat. Von dieser Erfolgsgeschichte inspiriert haben die beiden Stuttgarter dann überlegt, welche Produkte sie in eine Box packen müssen, um eine möglichst hohe Konsumquote und damit auch einen hohen Customer-Lifetime-Value zu erreichen. Den Ausschlag gab dann ein Fernsehabend bei Clemens: Mitten im Blockbuster gingen die Snacks aus! So war die Idee für MyCouchbox geboren.
Als selbst finanzierte Gründung birgt MyCouchbox noch viele Überraschungen: So mussten zum Beispiel weit über 1.000 Karamell-Sirup-Flaschen händisch ab- und wieder aufgeladen werden, da der Fahrstuhl im Firmengebäude immer mal wieder stecken bleibt. Doch solche Unwägbarkeiten schrecken die Gründer nicht ab: „MyCouchbox monetarisiert bereits erfolgreich,“ erklärt Sarah Haide stolz. „Pro Box haben wir eine deutlich positive Marge, die es uns ermöglicht, organisch im Lean-Startup-Ansatz zu wachsen. Und alle kommenden Diversifizierungen werden auch weiterhin auf echtem Tagesgeschäft beruhen!“
In Planung ist zum Beispiel die Expansion in andere Länder, um mehr Kunden und damit mehr Marken erreichen zu können. Nach innen wird das Team am Businessmodell arbeiten: Jeder an der MyCouchbox teilnehmende Hersteller bekommt eine anonymisierte Auswertung der Feedbacks, das die Besteller im Tausch gegen sogenannte Couchpunkte geben. In diesem „Echtzeit-Trendbarometer“ für den Snacks- und Süßwarenkonsum steckt nach Meinung der beiden Gründer viel Potenzial für weitreichende Marktanalysen – gerade im Anbetracht von Social Commerce.
Interessierte Investoren willkommen
Sarah und Clemens haben beide viel Erfahrung in der klassischen Wirtschaft im In- und Ausland gesammelt, bevor sie im Januar 2014 mit MyCouchbox starteten. Mittlerweile sind bei MyCouchbox 9 Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds und Talenten beschäftigt. Clemens erklärt: „Wir sind zu 100 % selbst finanziert. Das ist toll, denn wir haben viele Freiheiten bei den Produkten und den Strategien. Doch nun sind wir an einem Punkt, an dem wir erfahreneres Know-how gebrauchen könnten – interessierte Investoren klopfen auch schon bei uns an. Mal sehen, wie es weitergeht mit MyCouchbox!“
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