Weißblaue Start-ups
Gründerland Bayern soll für Goldgräberstimmung sorgen
In Bayern werden die Start-up-Kräfte massiv gebündelt: netzwerk nordbayern und evobis treten ab Herbst dieses Jahres mit einem neuen Namen unter der neuen Dachmarke Gründerland Bayern an. Als “zentrale Messeplattform” kommt zudem die Start-Messe in Nürnberg ins Spiel. Das Land Bayern will so “zentrale Angebote” wie Businessplan-Wettbewerbe, Coaching und Finanzierung für ganz Bayern aus einer Hand anbieten und so “die Unterstützung von Start-ups noch schlagkräftiger” werden lassen.
“Mit der neuen Organisation wird ein großes gesamtbayerisches Finanzierungsnetzwerk geschaffen – dies wird die Chancen für Start-ups bei der nach wie vor schwierigen Kapitalsuche erheblich erhöhen”, sagt Carsten Rudolph, bisher Geschäftsführer von evobis, der die neue Organisation leiten wird. Die bisherige Geschäftsführerin vom netzwerk nordbayern, Benedikte Hatz, wird im August die Geschäftsführung an Rudolph übergeben. Für Staatsministerin Ilse Aigner ist der Start von Gründerland Bayern ein großer Schritt: Sie hofft auf eine “Art Goldgräberstimmung für Gründer in Bayern, in der jeder daran glaubt, dass er es schaffen kann. Wir wollen die Gründerdynamik in Bayern nachhaltig steigern”. Es dürften nicht nur die Risiken gesehen werden, sondern die Chancen der Selbständigkeit müssten in den Vordergrund rücken, sagte sie kürzlich in München.
Nach Laptop und Lederhosen arbeitet man in München derzeit unter dem Slogan Bayern Digital daran, Bayern zur “Leitregion beim digitalen Aufbruch zu machen”. Kernelemente sollen dabei unter anderem der Ausbau der Infrastruktur, die Förderung der IT-Sicherheit, ein gezielter Ausbau von Forschung, Technologietransfer und Qualifizierung sowie die Förderung von Existenzgründungen in der digitalen Wirtschaft sein. Den Standort München will die bayerische Regierung dabei “durch verschiedene Maßnahmen wie Dachmarke, Start-up Portal sowie internationales Marketing verbessern”. Bei einem unseren stärksten Wettbewerber, nämlich den USA, seien die Rahmenbedingungen und das Klima für Unternehmensgründungen heute deutlich besser als bei uns, sagt Staatsministerin Aigner. “Dem wollen wir massiv entgegenwirken. Denn Unternehmensneugründungen sind der Motor für wirtschaftliche Dynamik und nachhaltigen Wohlstand”.
Und selbstverständlich geht es rund um das Gründerland Bayern auch um Geld: Finanzierungsangebote sollen verbessert werde. “Neben dem ,Wachstumsfonds Bayern‘ mit einem Zielvolumen von 100 Millionen Euro soll beispielsweise bei Bayern Kapital eine neue Fondsgeneration mit einem Volumen in Höhe von rund 85 Millionen Euro aufgelegt werden. Daneben wird die LfA Förderbank Bayern gemeinsam mit dem European Investment Fund (EIF) die Fazilität für den Dachfonds, der in private Venture-Capital-Fonds investiert, von derzeit 100 Millionen Euro auf 150 Millionen Euro aufstocken”, teilt die bayerische Staatsregierung mit. Wagniskapital sei die wesentliche Finanzierungsquelle junger Unternehmen. Das Angebot in Deutschland sei momentan noch unterentwickelt, sagt Aigner. “Hier wollen wir gezielt anpacken und ein besseres Finanzierungsklima schaffen. Außerdem werden wir die wichtigen Business-Angel-Netzwerke bayernweit neu ausrichten, um so auch andere Länder auf die bayerische Szene aufmerksam zu machen.” Es herrscht somit tatsächlich Goldgräberstimmung in Bayern.
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