Von Alexander
Dienstag, 22. Juli 2014

Aus Miavia wird journi – und die Nutzer sind schuld

"Nach einem halben Jahr haben wir bemerkt, dass viele User ihre Trips dokumentieren, aber nicht veröffentlichen. Nach einigen Tests haben wir beschlossen uns darauf zu fokussieren und den User, der reist in den Mittelpunkt zu stellen“, sagt Andreas Röttl. Aus Miavia wird deswegen journi.

Im vergangenen Jahr starteten Bianca Busetti, Christian Papauschek und Andreas Röttl miavia.in, eine Art Mix aus airbnb und Pinterest. Im Grunde geht es dabei darum, Geheimtipps bei Reisen und Hilfen in exotischen Ländern anzubieten. Die Nutzer legen diese Infos dabei in Boxen ab, welche andere Nutzer auf dem miavia-Marktplatz kaufen können. Nun ist miavia.in schon wieder Geschichte. Das junge Start-up setzt stattdessen auf journi.

“Nach einem halben Jahr haben wir aber bemerkt, dass überraschenderweise viele User ihre Trips im Web dokumentieren, aber diese nicht veröffentlichen. Der Grund einen Trip auf miavia zu erstellen war schlussendlich nicht der Marktplatz und der damit verbundene mögliche Umsatz. Die User haben miavia hauptsächlich dazu genützt, ihre eigenen Erlebnisse festzuhalten und das System so zu sagen für einen anderen Zweck benutzt”, sagt Mitgründer Röttl zur strategischen Neuausrichtung. “Viele User haben daher ihre Trips erst gar nicht gepublished, sondern privat belassen und nur mit Freunden geteilt. Das Dokumentieren rückte somit noch mehr in den Mittelpunkt. Nach einigen Tests haben wir beschlossen uns 100 % darauf zu fokussieren und den User der reist in den Mittelpunkt zu stellen und hier Mehrwert zu bieten.”

Nun vergleicht der Wiener das Konzept mit Evernote gepaart mit “der Leichtigkeit von Instagram für Reisende”. Das besondere dabei: journi funktioniere auch offline. Die Nutzer müssen nur Bilder bzw. Notizen machen, journi erledige den Rest. “Wenn man wieder Internet hat, werden die Momente gesichert und können nach Wunsch über App, Web, Facebook oder Twitter geteilt werden”. Seine Reisehistorie habe man so abrufbereit in der Tasche. Der kleine, aber feine Schwenk von Miavia zu journi wurde von den Usern dabei “sehr gut aufgenommen”. “Mit journi gehen wir in die richtige Richtung. Und machen das Erfassen von Momenten für Reisende so einfach wie möglich”, ist sich Röttl sicher. Zumindest sieht das neue Produkt gut aus und löst tatsächlich ein Problem – auf einfache Art und Weise.

Foto: Gold nuggets and vintage brass telescope on antique map from Shutterstock