Von Alexander
Freitag, 18. Juli 2014

Verlagsgruppe Bauer legt 100-Millionen-Fonds auf

EXKLUSIV In Hamburg entsteht derzeit nach Informationen von deutsche-startups.de ein neuer 100-Millionen-Fonds. Aufgelegt wird dieser von der Verlagsgruppe Bauer. Bisher fiel das hanseatische Medienhaus nicht durch große und üppige Investitionen in die deutsche Start-up-Szene auf.

Die Verlagsgruppe Bauer, in der Zeitschriften wie Bravo, TV Movie und inTouch erscheinen, war bisher eher zurückhaltend, was Investitionen in Start-ups und Digitalunternehmen anbelangte – obwohl das Medienhaus schon 2007 einmal ankündigte, verstärkt in digitale Geschäftsfelder investieren zu wollen. Andere deutsche Medienhäuser wie Burda, Axel Springer und Holtzbrinck machten da schon viel früher im großen Stil ernst. Nun wollen aber auch die Hanseaten richtig ernst machen und legen nach Informationen von deutsche-startups.de einen Beteiligungsfonds auf. Rund 100 Millionen will die Verlagsgruppe darüber in junge und aufstrebende Start-ups investieren – wie es aus dem Umfeld der Verlagsgruppe heißt.

Zuletzt beteiligte sich Bauer an der schwedischen Dieting & Healthcare-App Lifesum und stieg beim Project A-Start-up Kyto ein. Außerdem übernahmen die Norddeutschen die Autoplattform gebrauchtwagen.de, die zuletzt dem Sparkassen-Finanzportal, dem Internet-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe, gehörte. Zudem investierte Bauer Digital gemeinsam mit den Alt-Investoren 2013 einen siebenstelligen Betrag in Shoplove, einem Shopping-Katalog für das iPad. 2009 stieg das Unternehmen zudem bei billigflieger.de ein. Wie an dieser Liste zu sehen ist, in Summe also eher homöopathische Dosen in Sachen Finanzierungen und Übernahmen – zumindest aber bereits international ausgerichtet. Mit dem neuen Fonds dürfte dies deutlich besser werden. Zumal das Medienhaus nicht nur über spannende Printprodukte verfügt, sondern auch über interessante Radio und TV-Kanäle (etwa Radio Hamburg und RTL II).

Bereits vor vierzehn Jahren investierte Bauer schon einmal im großen Stil in die digitale Welt. Die dafür gegründete Online-Tochter hieß damals dock23. Das Unternehmen sollte sich um die bereits bestehenden Web-Auftritte des Unternehmens kümmern, neue Projekte anstoßen und betreuen sowie Beteiligungen realisieren. Geplant war unter anderem der Aufbau einer eigenständigen Frauen-Plattform. Arbeitstitel: Womax. Das Projekt wurde jedoch schnell wieder beerdigt. Bereits 2002 wurde dock23 abgewickelt. Jetzt wird der Ausflug in die digitale Welt hoffentlich ein Erfolg.

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Foto: Detail of tugboat at the pier in Hamburg from Shutterstock