Von Abnutzung keine Spur
Oliver Samwer will die nächsten 25 Jahre weiter ackern
Oliver Samwer, neuerdings Vorstandschef von Rocket Internet, geht vor dem geplanten Börsengang in die wohldurchdachte große PR-Offensive. Gerade erst gab es einen großen Artikel in der Financial Times, Ende August folgt eine 45-minütige Reportage im ZDF (“Die Milliarden-Geschäfte der Zalando-Boys”). Brandaktuell ist ein großes Interview im Handelsblatt. Das letzte große Interview dürfte einige Jahre her sein – damals vermutlich in der FAZ.
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Die Börsenpläne von Rocket Internet will Samwer im besagten neuen Interview dabei zunächst nicht kommentieren. Holt dann aber doch kurz aus: “Wir halten uns alle Optionen langfristig offen. Sollten wir eines Tages an den Aktienmarkt gehen, werden wir uns sicher darauf konzentrieren, Expansionskapital einzusammeln”. Ausführlich geht der Rocket-Chef dagegen auf seine beruflichen Zukunftspläne ein. “Die nächsten 25 Jahre müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass ich abtreten könnte”, berichtet er – offensichtlich gut gelaunt. Den Interviewpartner wirft er dann noch den Satz zu: “Wir werden uns irgendwann wieder treffen, dann haben alle Unternehmen, die wir unterstützen, hoffentlich 150.000 Mitarbeiter”. Momentan arbeiten bei Rocket Internet rund 20.000 Mitarbeiter.
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Auch darüber, was ihn persönlichen anspornt spricht Samwer: Er denkt, er sei deshalb noch aktiv, weil es ihm einfach mehr Spaß mache als anderen: “Ich stehe morgens gern auf – übrigens nicht wie Amerikaner, die vor lauter Euphorie allenfalls hundert Herausforderungen sehen. Ich erkenne auch hundert Probleme. Aber ich bin bereit, die alle zu lösen”.
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Zudem geht Samwer auf die schnellen Verkäufe, für die Rocket Internet auch steht, ein. Sehr viele Unternehmen habe er zu früh verkauft. Schon vor einigen Jahren hatte Samwer den frühen Verkauf von alando seinen vielleicht größten Fehler genannt. Künftig will Samwer seine Firmen “unabhängiger machen, ohne dass wir sie gleich abgeben”. Das chinesische Alibaba gehe genauso vor. Die hätten Tochterfirmen, die jeweils das chinesische Pendant zu Ebay, Paypal oder Amazon seien. “So gehen wir auch vor. Und da wir ja in vielen Ländern aktiv sind, können wir da etliche kleine Giganten schaffen”, sagt Samwer.
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