Schmelztiegel für zukünftige Entrepreneure
Das Startup Weekend Hamburg war gar nicht cool
Alle Jahre wieder und über die ganze Welt verteilt finden Startup Weekends statt. Schon seit mehreren Jahren auch in Hamburg. Gastgeber am 4. und 5. Juli 2014 war das neue betahaus Hamburg, in dem die vielen Teams jetzt endlich auch richtig Platz zum Arbeiten hatten.
Am Samstagnachmittag standen 16 Mentoren parat, die jeweils 4 Teams Fragen beantworteten, Tipps gaben, Anstöße zum Weiterdenken gaben. Und erstmalig ließ man hier nicht den Zufallsgenerator walten, sondern das Unterstützungprogramm Speed UP! Europe und das betahaus entwickelten zusammen ein Matching, so dass jedes Team möglichst gut zu ihnen passende Mentoren zugewiesen bekam. Macht viel Arbeit aber Sinn, solch ein Matching – es verhindert Chaos und spielt den Teams die Mentoren zu, deren Skills sie wahrscheinlich am ehesten benötigen.
Die 5-köpfige Jury, vor der die Teams dann Sonntagabend pitchten, war positiv überrascht.
Jury Mitglied, Frauke Mispagel, Axel Springer, fasst Ihren Eindruck zusammen: “Für mich war – wieder einmal – das Beeindruckendste, WIE weit die Teams innerhalb dieser kurzen Zeit gekommen sind.”
Und alle hatten Spaß – die Teilnehmer, die Mentoren – ich auf jeden Fall – und auch die Jury. Timm Richter, CPO der XING AG resümiert: “Persönlich bin ich als Jurymitglied begeistert vom Spirit der Veranstaltung. Sich in den tollen neuen Räumlichkeiten des Betahauses innerhalb kürzester Zeit mit so vielfältigen Ideen zu beschäftigen, hat mir enormen Spaß bereitet.”
Diese Teams wurden ausgezeichnet:
Stickerabo wurde zum ‘Winner over all’
Stickerabo – und ja, die Website zur Rekrutierung von Interessenten ist tatsächlich schon live – bietet Sticker im Abonnement an: 15 Sticker pro Monat werden kostenlos zugesandt. Sticker sind old fashioned? Keineswegs. Viele Notebooks, Tablets und andere Gadgets sind auch heute noch damit zugepflastert.
Die Jury sieht darin ein Business-Model, das es den Firmen ermöglicht, günstig auf sich aufmerksam zu machen und gleichzeitig den Abonnenten kostenlose Sticker zur Verfügung zu stellen, die damit gern gratis-Werbung machen. Außerdem hat das Team den Eindruck vermittelt, diese Idee auch nach dem Startup Weekend weiter zu verfolgen.
JobSwipe liefert den ‘Best Pitch’
JobSwipe ist eine App, die den Bewerbungsprozess verkürzt und vereinfacht. Bringt Unternehmen und potentielle Mitarbeiter zusammen.
Team Jobswipe – tinder for Jobs – getting asked by Jury After a cool presentation @AndreasWienes und Alex #swhh14 pic.twitter.com/0LpgSBbLxD
— Sina Gritzuhn (@SinaGritzuhn) 6. Juli 2014
We are so happy about the price as the "Best Pitch" at Startup Weekend. But that's not enough. – Show must go on. So stay tuned!!! #swhh14
— jobSwipe (@jobSwipe) 7. Juli 2014
Shelf Sailor kreierte das ‘Best Design’
Wenn der eigene Keller/Dachboden keinen Platz mehr bietet, kann man bei einem Community-Mitglied Platz kostengünstig buchen.
Quizfunk bietet die ‘Best Xing Integration’
Quizfunk wird eine App, mit der das Lernen Spaß macht: Quizfragen, um sich in der Community zu messen und dabei etwas dazuzulernen.
Am Beispiel der Arbeit dieses Teams drehte das NDR-Hamburg-Journal einen 3-Minüter: Unternehmer in nur 48 Stunden
Spontan-Preis für Brag: ‘Best Fun Factor’
Brag wird eine App, um sein Statussymbol zu zeigen. Ein Teil der Erlöse werden für einen guten Zweck gespendet.
Dieser Preis war vorab gar nicht geplant – er wurde spontan von der Jury ausgerufen.
Die weiteren Teams
Und hier die weiteren Ideen, an denen kräftig geschraubt wurde. Zum Teil sind auch sie schon realisiert.
My Kurier: Eine App, die den Kuriermarkt neu strukturiert, in dem sie jede Person zum Kurier macht.
Antimonster: Auch AntimonsterKit ist schon live. Do it yourself-Kit, Kuscheltiere für Gadgets. Tech-Toy.
Feastclub: Coworking-Küche, um mit Freunden zu kochen.
SendMeAPostcard: App, mit der man Postkarten von jeder Ecke der Welt verschicken kann.
Coachimo: Website, die Lernwillige und Coaches zusammenbringt.
@swHamburg find the perfect coach for your needs! #swhh14 #coachimo pic.twitter.com/l0aMegLMNI
— Johanna (@jorosenbusch) 5. Juli 2014
Waiters–App: Vereinfacht das Aufnehmen von Bestellungen.
Inspiriences: Website, die über Fotos von Reiseorten direkt zur Buchungsseite weiterleitet.
YoNo–App: Erweiterung der Yo-App um das Wort “no” und damit die Option auch zu verneinen.
DataforGood: Webportal, das Daten zur Verfügung stellt. Diese sind für Projekte, die Daten nutzen, um etwas zur Gemeinschaft beizutragen. (Stichwort Open Data).
lets use public data for the publics benefit: #dataforgood #swhh14 pic.twitter.com/uLF2nHteBg
— Johanna (@jorosenbusch) 5. Juli 2014
SunSales: Unterstützt Geschäfte bei der Optimierung von wetterabhängigem Verkauf.
Und das Fazit dieses Startup Weekends? Hier ein paar O-Töne aus der Jury:
Michael Trautmann von Thjnk: “Deutschland braucht mehr Unternehmer – und Initiativen, wie das Start-up Wochenende sind dafür geeignet, (junge) Menschen für Unternehmertum zu begeistern.” Und über die Teilnehmer: “Die Leidenschaft, die Kreativität und die Umsetzungsgeschwindigkeit vieler Teams haben mich sehr beeindruckt.”
Thomas Promny, Velvet Ventures: “Ich war beeindruckt von der Qualität der Start-up-Ideen. Locker die Hälfte der Ideen machen Sinn und hätten Chancen am Markt.
Was ich wirklich toll fand: Meine Stichproben lassen mich vermuten, dass viele Teams wirklich zusammenbleiben wollen – und selbst, wenn sie nicht an der jetzigen Idee zusammen weiterarbeiten, so dann eben gemeinsam an einer anderen.”
Also Leute: Es wird auch nächstes Jahr wieder ein Startup Weekend Hamburg geben. Und warum Ihr unbedingt dabei sein solltet, bringt betahaus Hamburg-Gesellschafter Alfonso von Wunschheim auf den Punkt:
“Das betahaus Hamburg unterstützt das Startup Weekend tatkräftig, weil es eine unschätzbare Lernerfahrung für Menschen ist, die damit liebäugeln, ein Unternehmen zu gründen.
Der Benefit dieser Veranstaltung besteht für die Teilnehmer vor allem darin, dass man in 54 Stunden einen ziemlich repräsentativen Eindruck davon bekommt, wie das Leben eines Start-ups aussieht. Man kann in sehr kurzer Zeit praktisch testen, ob eine Gründung was für einen ist.
Es geht eigentlich nur sekundär darum, die hier geborene Idee tatsächlich zu realisieren. Wenn man aber Spaß am Gründen findet und man die passenden Team-Mitglieder gefunden hat, findet man im betahaus den dazugehörigen Arbeitsplatz gleich mit.”