Von Alexander
Freitag, 27. Juni 2014

Klinikgruppe führt das gestrauchelte HausMed weiter

Die Dr. Becker Unternehmensgruppe, die deutschlandweit mehrere Rehakliniken und Therapiezentren betreibt, ist der neue Besitzer von Hausmed. Die Mitarbeiter des Star-ups übernimmt der neue Besitzer aber nicht. Zudem ist Hausmed nun nicht mehr in Berlin beheimatet, sondern in Köln.

Anfang des Jahres stand das von Alstin und somit von AWD-Gründer Carsten Maschmeyer unterstützte Start-up Hausmed vor dem Aus – siehe “E-Health-Start-up in Not: Hausmed insolvent“. Inzwischen geht es beim Unternehmen, das Gesundheitscoachings anbietet, aber weiter. Zumindest unter der Marke. Die Dr. Becker Unternehmensgruppe, die deutschlandweit mehrere Rehakliniken und Therapiezentren betreibt, übernimmt alle HausMed-Angebote. Die uneingeschränkte Weiterführung der Gesundheitscoachings sei damit sichergestellt, teilt das Unternehmen mit. Die Mitarbeiter übernimmt der neue Besitzer aber nicht. Zudem ist Hausmed nun nicht mehr in Berlin beheimatet, sondern in Köln.

Die Kölner Unternehmensgruppe sieht in HausMed “eine optimale Ergänzung der eigenen eHealth-Services”. “Unser Kerngeschäft ist die Rehabilitation. Auch hier geht es darum, die Lebensqualität unserer Patienten zu erhöhen. Dafür vermitteln wir ihnen die Fähigkeiten, die sie brauchen, um ihre Gesundheit und Lebensfreude langfristig selbst zu beeinflussen – auch nach der Reha. Von diesem Know-how, das wir seit über 37 Jahren aufbauen, werden die HausMed-Kunden langfristig profitieren”, sagt Petra Becker, Geschäftsführerin und Inhaberin der Dr. Becker Unternehmensgruppe. “Es ist uns wichtig, dass ein so qualifiziertes Gesundheitsangebot erhalten bleibt. Wir sind davon überzeugt, dass HausMed sowohl dem heutigen Lebensstil optimal entgegenkommt als auch sämtliche Anforderungen an fachlich fundierte Präventions- und Gesundheitsangebote erfüllt.”

Hausmed bietet seit dem Start Gesundheitscoaching in Zusammenarbeit mit Hausärzten an. In den jeweils 12-wöchigen Verhaltensschulungs-Programmen geht es um Gesundheitsförderung, Prävention und Umgang mit chronischen Krankheiten. Begleitet werden die Nutzer von ihrem persönlichen Hausarzt, der für seinen Mehraufwand honoriert wird – siehe auch “Hausmed bietet Gesundheisförderung in Zusammenarbeit mit Hausärzten an“. Im Grunde ist/war Hausmed damit in einem spannenden Segment unterwegs – E-Health ist immerhin einer der Trend momentan. Zudem waren mit dem Deutschen Hausärzteverband und Alstin gute Voraussetzungen für einen Erfolg geschaffen. Das Konzept ging trotzdem nicht auf. “Ja, es ist sehr bedauerlich, dass der Hausärzteverband als Initiator und maßgeblicher Gesellschafter von Hausmed es leider nicht geschafft hat, in seiner eigenen Ärzteklientel erfolgreich zu sein”, sagte Maschmeyer dazu bereits Ende März gegenüber deutsche-startups.de. Man darf bezweifeln, dass ein Klinikunternehmen nun mit Hausmed den großen Wurf schafft.

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* Hausmed bietet Gesundheisförderung in Zusammenarbeit mit Hausärzten an

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