Hack Tech Biz Creativity. Das war die Interactive Cologne ’14
Vom 19. bis 25. Mai 2014 traf sich in Köln die Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft im Rahmen der Interactive Cologne. Das Festival, das in dieser Form zum zweiten Mal stattfand zog mit über 40 Veranstaltungen (darunter Talks, Konzerte, Workshops, interaktive Installationen, Hackathons und Startup Pitches) auch in diesem Jahr mehrere Tausend Besucher an. In verschiedenen Locations – unter anderem der Trinitatiskirche, dem Designquartier Ehrenfeld und dem Kölner Dom – kamen rund 100 internationale Speaker zu Wort.
„Interactive Cologne was a great event, the combination of the location and content was truly unique. It’s not easy to be surprised these days but the selection of the old church as the setting for discussing future and current of media and its special ambiance was refreshing. The combination of that with great topics, interesting people, stimulating discussions made my coming over more than worthwhile.“ (Gil Rosen, Deutsche Telekom AG T-Labs, VP New Media)
TV-Produktionen ticken eben anders als Startups
Inhaltlich behandelten die meisten Sessions die zukünftige, interaktive Mediennutzung und deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Unternehmen. Das Internet der Dinge war hier genauso Thema wie die Frage, warum die ‚Quiz Duell’ App versagt hat. Die Quiz Duell Entwickler räumten zuallererst mit dem lange schwelenden Gerücht auf, dass ein Hackerangriff Grund für das Versagen der Technik gewesen sei. Sie gestanden aber, dass es immer noch einen gewaltigen Clash der Branchen gibt: TV-Produktionen ticken eben anders als IT-Startups. So sollte das Format auf Wunsch der Produktion noch kurz vor Sendestart aufgepeppt werden, indem den Zuschauern mehr Daten der Spieler zugänglich gemacht werden sollten. Der Versuch diese zusätzlichen Abstimmungsfeatures noch kurz vor Sendestart zu implementieren habe letztlich zum Absturz der App geführt, so die Entwickler. Neben der grundsätzlichen Herausforderung der Zeitsynchronität von Liveübertragung und Quiz-Tool sei noch bis eine halbe Stunde vor der Sendung an der App gearbeitet worden, so dass ein rechenintensiver Code falsch ausgeführt wurde und mit Tausenden fehlerhaften Anfragen die Server überlastete.
Hohe Frauenquote bei Startup- und Tech-Themen
Auch bei den ‚Interactive Developers’ nahmen Speaker und Hackathon-Teilnehmer die Themen der Konferenz noch einmal aus technologischer Sicht unter die Lupe. Den größten Zulauf hatte dabei der ‚Rails Girls’ Workshop, für den sich über 120 Frauen im Alter zwischen 12 und 51 Jahren beworben hatten – 40 von ihnen konnten schließlich einen der begehrten Plätze ergattern. Einen für Tech-Konferenzen ungewöhnlich hohen Frauenanteil hatte auch der Programmpunkt des ‚Interactive Dating Game’ – einer Herzblatt Version für Startups. In drei Runden trafen auf der Bühne der Trinitatiskirche Gründer, CTOs und Investoren (wie z.B. Christian Weisbrodt von Microsoft Ventures) zusammen. Informationen zum Dating Game, den vergangenen und zukünftigen Ausgaben unter: interactivedatinggame.com
Technik trifft auf Kultur
Im Rahmenprogramm ‚Interactive Entertainment’ am Donnerstag Abend drehte sich im Kölner Dom schließlich alles um Töne und Farben. Das nächtliche Konzert im Kölner Dom verband die gespielte Orgelmusik mittels einer von der Kölner Agentur denkwerk entwickelten App mit den Smartphones der 400 geladenen Gäste. Zu Füßen des Gerhard Richter-Fensters entstand so ein interaktives Kunstwerk aus Farben, Formen und Klang.
Das Interactive Cologne Festival war zugleich das Kernstück einer in Köln stattfindenden Eventwoche, unter anderem mit dem Medienforum NRW, der ANGA, sowie dem Webvideopreis und Vidsummit in Düsseldorf.