Von Alexander
Dienstag, 17. Juni 2014

Ex-amiando-Team macht mit IDnow Postident Konkurrenz

"Konsumenten bieten wir eine sehr einfache und komfortable Möglichkeit, sich schnell im Internet zu identifizieren", sagt Felix Haas. Gemeinsam mit seinen amiando-Mitgründern startet er brandaktuell IDnow. Das Start-up will eine "elektronische Alternative zum veralteten Postident" sein.

Das alte amiando-Team ist wieder zurück: Sebastian Baerhold, Armin Bauer, Dennis Ferenczy und Felix Haas starten zusammen IDnow. “Mit IDnow bieten wir zum ersten Mal eine elektronische Alternative zum veralteten Postident. Mit innovativen, patentierten Lösungen und umfassenden Service-Angeboten für die elektronische Identitätsprüfung bietet IDnow große Vereinfachungen und deutlich mehr Vertragsabschlüsse im Vergleich zu bisherigen ID-Verfahren”, sagt Haas zum Konzept des Start-ups, das im vierten Quartal offiziell an den Start geht.

Mit einer Reihe von Großbanken und den größten Deutschen Online-Finanz-Anbietern habe das Unternehmen bereits “vertragliche Beziehungen”. Bis zum Startschuss wollen die Münchner weiter kräftig die Werbetrommel für ihre Postident-Alternative rühren. Vor allem, um sich der der Finanzbranche und all den Fintech-Start-ups im Lande zu präsentieren – und die boomt bekanntlich im Lande. Das Ziel von Haas und Co ist dabei eindeutig: Sie wollen “Postident ablösen – zum Vorteil von Konsumenten und den Anbietern”. Wer selbst schon einmal Postident ausprobiert hat, weiß, wie aufwendig das Verfahren ist. “Konsumenten bieten wir eine sehr einfache und komfortable Möglichkeit, sich schnell im Internet zu identifizieren. Ein Smartphone und zwei, drei Minuten Zeit reichen. Der lästige Gang zur Post für Postident kann erspart bleiben. Anbieter freuen sich über die wesentlich höhere Konversionsrate und damit mehr Abschlüsse für ihre Konten, Kredite, Finanzierungen oder andere Angebote”.

Bisher finanzierte das Ex-amiando-Team, das sein Unternehmen 2010 an Xing verkaufte, IDnow komplett selbst. Geld verdienen will das IDnow-Team mittels Gebühren. Je nach Volumen sollen 6 bis 8 Euro pro erfolgreicher Identifizierung fällig werden. Die Identifizierung funktioniert dabei unter anderem über eine videobasierte Identitätskontrolle. Der Ausweis der Nutzer wird dabei “automatisiert erkannt und ausgelesen”. Ein IDnow-Mitarbeiter gleicht anschließend Person und Ausweis final ab. Wenn dies alles in wenigen Minuten funktioniert, ist es eine Killer-Anwendung, die Postident sehr alt aussehen lässt.

Passend zum Thema: “‘Manchmal denkt man: So ein Mist, jetzt haben wir verkauft’ – Videointerview mit Felix Haas (Ex-amiando)

Foto: Fingerprint scanning technology on pixellated screen – 3d rendered with slight DOF from Shutterstock