Von Alexander
Freitag, 30. Mai 2014

Nun soll (wohl) auch Rocket Internet an die Börse

Jetzt wird es spannend: Offenbar soll nun auch Rocket Internet an die Börse. Und zwar noch in diesem Jahr. Gerüchte dieser Art gab es immer mal wieder. Diesmal scheint es aber ziemlich konkret zu sein. Die Samwers an der Börse wären ein Meilenstein für die deutsche Gründerszene.

Gerüchte gab es schon lange – siehe “Bringen die Samwers Rocket Internet an die Börse?” (aus dem Januar 2013). Nun werden die IPO-Gerüchte neu entfacht: Wie Bloomberg berichtet plant der deutsche Über-Inkubator noch in diesem Jahr einen Sprung an die Börse. Scheint alles keine totale Luftnummer zu sein – wie schon 2013 – immerhin sollen gleich drei Quellen Bloomberg über die Pläne unterrichtet haben.

Zitat aus der Meldung: “The Berlin-based company is working with JPMorgan Chase & Co. and Morgan Stanley on exploring a share sale in Frankfurt, two of the people said, asking not to be identified discussing a private matter. Rocket, which calls itself the world’s largest Internet incubator, has investments in more than 75 companies including online retailer Zalando SE”. Auch die “Financial Times” greift die Spekulationen über den Rocket-Börsengang auf: Demnach soll der weltweit tätige Brutkasten momentan mit einer Summe zwischen 3 bis 5 Milliarden Euro bewertet werden. Der angestrebte IPO ist demnach aber auch nur eine von mehreren Möglichkeiten, die Oliver Samwer und Co. derzeit ausloten. Kapital kann sich der Samwer-Clan bekanntlich auch anderswo organisieren – immerhin sammelte man 2013 mal eben 2 Milliarden US-Dollar ein.

Während sich somit die gesamte Szene auf den erwarteten Börsengang von zalando vorbereitet (“Zalando geht wohl im Herbst an die Börse – an die Nasdaq“), sind die Samwers und Rocket-Internet-Geldgeber Kinnevik offenbar schon längst einen Schritt weiter. Im Rahmen der prominent besetzten Capital Markets Day lieferte der schwedische Geldgeber erst vor wenigen Tagen ein dutzend Präsentationen über den erfolgreichen Inkubator und seine Start-ups. So viele geballte Infos über den Inkubator gab es bisher noch nie – siehe “Strictly Confidential: Was alle schon immer über Rocket Internet wissen wollten“. Ein Börsengang wären nun der nächste logische Schritt für den erfolgreichen Brutkasten. Mit allen Vor-und ganz vielen Nachteilen. Auch wenn sich Rocket Internet in den vergangenen Monaten sehr geöffnet hat, in die Karten lassen sich die Berliner noch immer nicht gerne sehen. An der Börse müssen sie dies aber geschehen lassen.

Passend zum Thema: “Rocket Internet: Die größten Geldgeber der Samwer-Brüder

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