Wie Best of Munich die lokale Start-up-Szene fördern will
Während in Berlin die Start-up-Sonne scheint, die Stadt zum Magneten für Start-ups und Investoren (aus aller Welt) geworden ist, müssen die anderen wichtigen Start-up-Städte im Lande (und die gibt es) um jede Aufmerksamkeit kämpfen. In Hamburg bringt sich derzeit die neugegründete Standort-Initiative nextMedia.Hamburg in Stellung. Sie bietet eine echte Chance für die frühere ‘Medienhauptstadt’, sich die Pole Position zurückzuerobern – wenn denn alle an einem Strang ziehen – siehe “nextMedia.Hamburg will Kristallisationspunkt werden“.
In München sorgte You is now bereits für einen guten Schwung – siehe “Weißblaue Start-up-Geschichten: You is now gehört zu München wie Laptop und Lederhosen“. Die Initiative Best of Munich will die bayerische Metropole nun weiter voranbringen und besonders die “Visibilität des Start-up-Ökosystems der Isarstadt” stärken. Was selbstverständlich ein guter Ansatz ist. Was weniger gut ist, ist der Versuch, München “als Gegenpol zum Startup Hotspot Berlin” zu etablieren. München oder Hamburg oder Köln müssen kein Gegenpol sein, alle Städte haben eine vitale Gründerszene, die für sich selbst stehen kann – die Macher in den Städte müssen sich nicht gegen Berlin in Stellung bringen. München oder Hamburg oder Köln brauchen nur mehr Antreiber, die die Städte in die Öffentlichkeit bringen – deswegen ist Best of Munich auch ein guter Ansatz.
Hinter Best of Munich steckt ein Pitching-Event, der kürzlich zum ersten Mal stattfand. Best of Munich wurde initiiert von Stefan Lemper (You is now), Jan C. Küster (GrandVivo) und Michael Pritzer (KPMG). “Best of Munich ist die lokale Plattform für erfolgreiche Gründer, Mentoren und Kapitalgeber der Münchner Start-up-Szene. Wir schaffen somit Gehör und ein Netzwerk für die vielen innovativen Start-ups, die München zu bieten hat“, erklärt Küster, Vorstand der Innovationsinitiative GrandVivo, das Konzept von Best of Munich. “München bietet eine hohe Innovationsdynamik, viel Unterstützung für Gründer, erfolgreiche Business Angels und Nähe zur industriellen Partnern und Kunden“, ergänzt Stefan Lemper, Leiter von You is now, dem Inkubator der Scout24-Portale.
Zum Konzept von Best of Munich: “Der Pitching-Event wurde als zweistufige Pitch-Veranstaltung ausgerichtet. Die führenden Gründungsinstitutionen aus München haben exklusiv ihre jeweils spannendsten Teams für die Teilnahme an der Veranstaltung nominiert. Zusätzlich konnten sich drei Start-ups über ein öffentliches Online-Voting für die Wildcard-Teilnahme qualifizieren”, heißt es in der Selbstbeschreibung von Best of Munich. Alle 24 nominierten Startups erhielten anschließend die “Chance, ihre Geschäftsideen und -modelle vor einer unabhängig und hochkarätig besetzen Jury im Rahmen eines Halbfinales zu präsentieren. Die 10 erfolgreichsten Teilnehmer konnten sich für das Finale qualifizieren. Bei diesem Finale mussten sich die Teilnehmer einer Jury aus Start-up-Experten stellen.
Am Ende sicherte sich NavVis, eine Kartierungs-, Positionierungs- und Navigationstechnologie, den Titel. Die Start-ups Flixbus und Magazino teilen sich den zweiten Platz. “Wir sind sehr stolz auf die Auszeichnung. Vielen Dank für einen fantastischen Abend mit Münchens erfolgreichsten Entrepreneuren an die Gastgeber, Organisatoren und alle Unterstützer“, sagt Felix Reinshagen, Mit-Gründer von NavVis. Zu den weiteren Finalisten von Best of Munich gehörten: Pylba, Limata, Eyeglass24, Gini, Parknav, Storyhome und Leaf Republic. Alles in allem eine schöne Auswahl, die dem Gründerstandort München gut zu Gesicht steht.
KPMG-Mann sieht den ersten Best of Munich-Abend als Erfolg: “Die Veranstaltung ist ein eindrucksvoller Beweis für die Leistungsfähigkeit des Standortes München. Hervorragende Startups mit nachhaltigen Geschäftsmodellen, ein tolles Publikum und spannende Vorträge haben das Event erfolgreich gemacht”. Jetzt heißt es aber dranbleiben! Zeitnah wollen sich alle Beteiligten zusammen setzen und über die Zukunft von Best of Munich entscheiden. Die Resonanz von Start-ups, Investoren und Netzwerk nach der Veranstaltung war so positiv, dass ich davon ausgehe, dass dies nicht das letzte Best of Munich war”, sagt Lemper. Was zu wünschen wäre.