Von Alexander
Donnerstag, 22. Mai 2014

talocasa kümmert sich um Immobilienverkäufe aller Art

EXKLUSIV Das neueste Projekt von Hanse Venture heißt talocasa. Das Start-up ist eine "Infoplattform für Menschen, die ihre Immobilie verkaufen möchten". Dabei geht es etwa um die Preisermittlung. Das Start-up wird von Sebastian Wagner, Miguel Ruth und Matthias Frenzel vorangetrieben.

Der Gründerstall bei Hanse Ventures wird erneut größer: Nach Informationen von deutsche-startups.de heißt das neueste Projekt der Hanseaten talocasa. Das Start-up, eine “Informationsplattform für Menschen, die ihre Immobilie verkaufen möchten”, wird von Sebastian Wagner (ehemals urdeal) geführt. Zum Team gehören zudem Miguel Ruth (ehemals Vorstandsmitglied PropertyGate) und Matthias Frenzel (ehemals Engel & Völkers). “Wir bieten den Usern eine Vielzahl an Informationen rund um Objektbewertung, Verkaufspreisermittlung und zum Verkaufsprozess. Zudem unterstützen wir bei der Suche nach einem geeigneten lokalen Makler, der beim Verkauf der Immobilie unterstützt und die regionalen Gegebenheiten kennt”, heißt es in der Selbstbeschreibung der jungen Plattform.

“Auf der Basis unserer Erfahrung mit vergleichbaren Ansätzen wie zum Beispiel Pflege.de haben wir das Geschäftsmodell von talocasa gemeinsam mit dem Gründerteam entwickelt. Mit unserem Online-Knowhow und den Marktkenntnissen der Gründer haben wir für den Roll-out von talocasa eine hervorragende Ausgangslage”, sagt Jochen Maaß, Gründer und CEO von Hanse Ventures. “Wir haben erkannt, dass Immobilienmakler ihre Verkaufsobjekte hauptsächlich offline akquirieren, obwohl die Erstinformation auf Konsumentenseite zunehmend online erfolgt. Mit unserer Informations- und Beratungsplattform talocasa bauen wir hier eine Brücke, die großen Mehrwert für beide Seiten schafft”, sagt Mitgründer Wagner. Nur wenn die Makler dabei Einnahmen erwirtschaften, müssen sie Provision an talocasa zahlen.

Zuletzt sorgte Hanse Ventures mit dem Einstieg beim amerikanischen Zahlungsdienst Pay with a Tweet, der auch den deutschen Markt bedient, für Schlagzeilen – siehe “Hanse Ventures investiert in Pay with a Tweet“. Pay with a Tweet wurde 2010 von Leif Abraham und Christian Behrendt in New York gegründet. Zudem startete Hanse Ventures Ende des vergangenen Jahres appioneers – siehe auch “Mit appioneers Apps testen und Prämien einsammeln“. Bei appioneers werden Nutzer dafür belohnt, wenn sie Apps auf ihrem Smartphone installieren. Die Nutzer bekommen dafür Credits, die sie gegen Gutscheine eintauschen können.

Dass der Immobilienmarkt im Umbruch ist, haben neben Hanse Ventures längst auch andere Szenebegleiter entdeckt. Die etablierte Immobilienmarktplätze wird es zwar auch künftig geben, mit simplen Listings ist aber längst nicht mehr jeder Kunde oder auch Makler zufrieden. Zudem brauchen unbedarfte Nutzer, Makler sowie Menschen die Wohnungen zur Miete suchen oder ein Haus kaufen oder verkaufen möchten, immer mehr Unterstützung. Schließlich ist der Markt – wegen der vielen Plattformen und Möglichkeiten – sehr unübersichtlich. Das Berliner Start-up realbest, welches von Mathias Baumeister und Axel Winckler geführt wird, positioniert sich beispielsweise als “Netzwerk für Immobilien-Verkäufer, -Käufer und ausgewählte Makler”. Verkäufern will das Netzwerk helfen, die “die Anzahl an qualifizierten Kundenkontakten” zu erhöhen. Käufern wiederum will das Start-up “Zugang zu attraktiven Immobilien und allen Verkaufsunterlagen” bieten. Alles in allem will das junge Unternehmen “die Immobilienbranche transparenter und effizienter” gestalten.

Um Umzugswillige kümmert sich Homewhere.io. Über das Start-up kann man schnell und einfach eine Liste für die Wohnungssuche anlegen und dann Links von anderen Immobilienportalen eintragen und speichern. Alle infrage kommenden Wohnungen sind so zentral an einem Ort gesammelt. Vorteil: Man verliert nicht den Überblick und sieht alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Die Nutzer legen dafür ein zentrales Bewerberprofil an und erhält danach täglich Vorschläge. Auch für die Vermieter ist die Plattform rund um Gründer Mathias Gerdt, Sascha Rolfsen, Marcus Willner aus dem schleswig-holsteinischen Oststeinbeck praktisch. Nach einem Wohnungsangebot erhalten Sie Nachrichten von Interessenten an ihren Objekte. Beide Seiten sehen jederzeit, ob der jeweils andere eine Nachricht geschrieben hat oder ob die Bewerbung noch aktuell ist.

Schon deutlich näher dran am talocasa-Konzept ist dagegen ImCheck24. Das Start-up begleitet Nutzer beim kompletten Verkaufsprozess, kümmert sich um die Immobilienprüfung durch einen Gutachter, die Erstellung eines Verkaufexposés, die Organisation der Besichtigungstermine, die Auswahl der Kaufinteressenten, die Durchführung eines Käuferchecks und die Kaufvertragserstellung. “Der Immobilienbesitzer behält jederzeit alle Karten in der Hand”, verspricht ImCheck24-Geschäftsführer Nikolai Roth (früher carsale24, Carmio und weblin). “Während des Bieterverfahrens entsteht keine Verkaufspflicht für den Verkäufer, auch ist er nicht verpflichtet, das höchste Gebot im Bieterverfahren anzunehmen.” Kosten entstehen bei diesem Rundumpaket nur für die Käufer – und zwar in Form einer Provision. Gründer Roth wird somit zum Wettbewerber von Hanse Ventures. Den Inkubator kennt er aus erster Hand: Carmio war das erste Start-up von Hanse Ventures. Momentan bereitet Roth den Umzug von ImCheck24 von Köln nach Hamburg vor. In wenigen Wochen geht das junge Unternehmen in der Hansestadt vor Anker – quasi in Nachbarschaft zu Hanse Ventures.

Foto: Houses on green grass from Shutterstock