7Trends kommt als Shop für Accessoires zurück
Der modische Shop 7Trends, einst als Verkaufsplattform für angesagte Marken im mittleren Preissegment, von Rocket Internet gestartet, bekommt eine neue Chance. Der Berliner Betreiber, das Unternehmen 7Trends-Enamora, positioniert 7Trends nun als Cybershop für Taschen und Accessoires. Nach der strategischen Ausrichtung auf den Wäscheshop Enamora war 7Trends zuletzt nicht mehr als ein Restposten-Shop. Nach vielen Rückschritten (“Thünemann muss gehen – Fashiongalerie-Team soll Mode-Start-up retten“) geht es somit nun wieder Vorwärts bei 7Trends-Enamora, das 2010 aus der Fusion von 7Trends und Enamora entstanden ist.
“Wir hätten den Shop und die Domain verkaufen können”, sagt Enrico Renz, Geschäftsführer von 7Trends-Enamora, gegenüber Internet World Business, über 7Trends. Stattdessen wolle er nun testweise versuchen, mit 7Trends einen neuen Shop zu etablieren. “Unser Fokus bleibt zwar unser Wäscheauftritt Enamora, aber wir sehen noch einige Nischen im Online-Modegeschäft und die können wir mit 7Trends besetzen”, betont Renz. Nach eigenen Angaben besuchten zuletzt noch 200- bis 300.000 Besucher im Monat den stiefmütterlich behandelten Shop.
7Trends-Enamora hat trotz seiner jungen Jahre schon viele Irrungen und Wirrungen hinter sich: Im Frühjahr 2012 übernahmen Modezar Heinz Krogner (Esprit) und Wurstfabrikant Reinhold Zimmermann (Zimbo) das Ruder bei 7Trends und Enamora. Die Investoren Rocket Internet, Holtzbrinck Ventures und die Gründer Jochen Heemann und Sebastian Sieglerschmidt stiegen damals aus. Der neue Geschäftsführer und Mitgesellschafter Heinz Thünemann sollte die Jungfirma danach auf Vordermann bringen – ohne Erfolg. Weswegen er seinen Stuhl räumen musste.
Anfang 2013 übernahm Renz, zuvor COO des eingestellten Online-Marktplatzes Fashiongalerie, das Ruder bei 7trends-Enamora. “Ich bin kein Wäscheexperte, kannte beim Einstieg noch nicht einmal alle Marken, die bei Enamora verkauft wurden”, berichtet Renz weiter. “Ich bin eher datengetrieben und analytisch.” Zumindest scheint er das Ruder erfolgreich rumgerissen zu haben. Immerhin bereute Mit-Investor Krogner, seit 2010 bei 7trends-Enamora an Bord, sein Engagement zwischen zeitlich sogar. Nun erwirtschaftet 7Trends-Enamora nach eigenen Angaben zumindest schon einmal acht Millionen Euro im Jahr (2013). Was vermutlich aber fast schon Peanuts sind zum Vergleich mit dem Geld, dass in den Jahren zuvor in 7Trends-Enamora geflossen sind. Die gute Nachricht: 7Trends-Enamora zeigt sich nach langer Durststrecke wieder angriffslustig.