Arbeitskultur in Start-ups

Viele Gründer arbeiten mehr als 50 Stunden die Woche

Einige Fakten rund um die Arbeitskultur in Start-ups: In deutschen Start-ups wird in der Regel nicht länger gearbeitet als in "etablierten" Unternehmen. Und auch die Wochenendarbeit ist nicht typisch. Unterschiede gibt es aber zwischen der Führungsetage und angestellten Mitarbeitern.
Viele Gründer arbeiten mehr als 50 Stunden die Woche
Montag, 12. Mai 2014VonAlexander

In unserer Umfrage zur Arbeitskultur in Start-ups, die wir gemeinsam mit SurveyMonkey umgesetzt haben, ging es kürzlich um Fragen wie “Arbeitest Du auch am Wochenende?”, “Was tut Dein Start-up, um das Arbeitsklima zu verbessern?” und “Wie viele Stunden arbeitest Du?”. Nun gibt es endlich die Ergebnisse! Das Ergebnis ist positiv: Die Arbeitskultur in deutschen Start-ups ist häufig besser als allgemein hin angenommen.

Unterschiede gibt es aber zwischen der Führungsetage und den angestellten Mitarbeitern: Insgesamt sind knapp 60 % der Befragten sehr bzw. äußerst zufrieden mit dem derzeitigen Arbeitsklima im Unternehmen. Die Befragten aus den Führungsebenen stellen hier die Mehrheit dar. So ist mit 46,4 % die Mehrheit der Befragten aus der Führungsebene sehr zufrieden mit den Arbeitsklima und 36 % sogar äußerst zufrieden. Bei den befragten Angestellten sieht es zwar etwas niedriger aus, aber mit 37,2 % ist die Mehrheit sehr zufrieden mit dem Arbeitsklima und immerhin 11,2 % äußerst zufrieden.

Einige weitere Fakten rund um die Arbeitskultur in Start-ups: In deutschen Start-ups wird in der Regel nicht länger gearbeitet als in “etablierten” Unternehmen. Insgesamt arbeiten mehr als die Hälfte der Befragten (rund 56 %) weniger als 50 Stunden/Woche. Davon die Mehrzahl mit rund 27 % zwischen 40 und 44 Stunden/Woche. Es gibt allerdings Unterschiede zwischen der Führungsebene und den Angestellten. Die befragten Angestellten sind klar im Vorteil. Mit 38,9 % arbeiten die Mehrzahl der Befragten zwischen 40 und 44 Stunden die Woche. Anders ausgedrückt: Mit 69,3 % arbeiten weit über die Hälfte der Angestellten weniger als 50 Stunden die Woche und nur 30,8 % über 50 Stunden die Woche. Bei der Unternehmensführung sieht es allerdings anders aus: Die Mehrzahl der Befragen (22,2 %) arbeitet zwischen 50 und 54 Stunden die Woche. Anders ausgedrückt: Mit 67,8 % arbeiten weit über die Hälfte der Führungskräfte mehr als 50 Stunden die Woche und nur 32,4 % unter 50 Stunden die Woche.

Und auch die Wochenendarbeit ist bei deutschen Start-ups nicht unbedingt typisch. Rund 47 % der Befragen arbeiten nicht am Wochenende. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen der Führungsebene und den Angestellten. Während 80,7 % der Führungskräfte auch am Wochenende arbeiten, sind es bei den Angestellten mit 65,6 % nicht ganz so viel. Es gibt allerdings unterschieden, bei der Häufigkeit der Wochenendarbeit. Während bei der Führungsebene die Wochenendarbeit mit 54,3 % normal ist, kommt es bei den Angestellten mit 58,3 % nur manchmal vor.

Zum Schluss noch ein Blick auf das liebe Geld: Die Mehrheit der Befragten (rund 34 %) verdienen dabei mehr als 50.000 Euro Brutto im Jahr. Dabei verdient die Mehrheit der Führungsebene mit 50,4 % mehr als 50.000 Euro im Jahr. Bei den Angestellten sind die Angaben eher ausgeglichen. Allerdings verdient auch die hier die Mehrheit mit 23,8 % über 50.000 Euro.

Weitere Einblicke in die Arbeitswelt- und -kultur von deutschen Start-ups gibt es in unserer Infografik (siehe unten).

ds-arbeitskultur-startups

Foto: Start-up business team in meeting, working on computer from Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.