Frank Thelens neues Projekt

Scanbot macht das Scannen von Dokumenten einfach wie nie

Frank Thelen, Macher der gescheiterten Dokumenten-App doo, präsentiert sein neues Start-up Scanbot: Der Scan-Dienst will mit ausgeklügelter Technologie und schickem Design die Menschen für das Digitalisieren von Dokumenten begeistern und sich mit einem komplexen Algorithmus von der Konkurrenz abheben.
Scanbot macht das Scannen von Dokumenten einfach wie nie
Donnerstag, 3. April 2014VonYvonne Ortmann

Es war extrem schmerzhaft für sein 30-köpfiges Team, nach jahrelanger Arbeit doch kein fertiges Produkt vorzuweisen, erklärt Frank Thelen und spielt damit auf das Ende der Dokumenten-App doo an (siehe auch “Dokumentenverwaltung doo wird eingestellt“). Um so schöner, dass die Bonner nun eine App auf den Markt bringen, die auf die Technologie von doo aufbaut und deshalb – trotz komplexer Abläufe – in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft wurde.

Scanbot: Automatische Erkennung, große Bildschärfe, PDF-Editor

Scanbot ist eine Scan-App (zunächst fürs iPhone), mit der Dokumente jeder Art in Sekundenschnelle gescannt und als PDF oder JPG abgespeichert werden können.

Das Besondere: Die Anwendung erkennt Dokumente automatisch und scant sie in einer Auflösung bis zu 200dpi, ohne dass Nutzer den Auslöser betätigen müssen. Dank Scharfzeichner und Kantenerkennung sollen gestochen scharfe Scans herauskommen, die sich auch von Eselsohren und ungewöhnlichen Formaten nicht beeindrucken lassen. Mit einem integrierten PDF-Editor lassen sich Dokumente weiter bearbeiten.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sieht Thelen darin, dass Scanbot sieben Cloud-Dienste unterstützt (darunter Dropbox, Google Drive und Evernote) und die Dokumente bei iOS automatisch im Hintergrund hochlädt. Auch das klare Design und ein ansprechendes User Interface soll Nutzer für die App einnehmen und in Konkurrenz zu den Marktriesen Scanner Pro (www.readdle.com/products/scannerpro/) und Camscanner (www.camscanner.net/) treten. In Deutschland versucht sich außerdem Dropscan (www.dropscan.de) in diesem Feld.

“Wir wollen in einem etablierten Markt das beste Produkt anbieten.”

Thelen ist sich sicher, dass er mit Scanbot Erfolg haben wird. „Mit doo hatten wir ein revolutionäres Anliegen: Wir wollten verändern, wie Menschen Dokumente verwalten, das haben wir leider nicht geschafft, weil die Nutzer noch nicht so weit waren. Mit Scanbot gehen wir nun in einen Markt hinein, der schon etabliert ist und den wir aufmischen, indem wir das beste Produkt anbieten.“

Die Zielgruppe ist breit, denn mit Belegen und Dokumenten hat ausnahmslos jeder zu tun – egal ob es umTaxi-Quittungen, Hotel-Belege, Restaurantrechnungen, Verträge oder Flipchart-Fotos geht. Scanbot will die schnellste und beste Möglichkeit sein, um sie zu digitalisieren und anschließend auszudrucken, per Email zu verschicken oder im Cloud-Dienst abzulegen.

Zu Beginn gibt es die App für 89 Cent, später wird der Preis angehoben. Dazwischen will sich das Team viel Zeit nehmen um Feed-back einzuholen und den Dienst nach und nach weiterzuentwickeln. „Mit doo haben wir uns viel Zeit gelassen und ein umfangreiches Produkt entwickelt, dieses mal gehen wir iterativ vor“, erzählt der Serien-Gründer, der auch in der TV-Produktion „Die Höhle der Löwen“ zu sehen ist (siehe auch Artikel “Wenn man weiterkommen will, gehören Stürze dazu”). Schon jetzt ist Scanbot in 13 Sprachen verfügbar.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.