Alternative zu WhatsApp

Ströer investiert 50 Millionen Euro in Hoccer

Seit der WhatsApp-Übernahme erleben Alternativen zum Marktführer einen Boom - so auch der deutsche Messenger Hoccer XO. Medienunternehmer Dirk Ströer investiert nun stattliche 50 Millionen Euro in das deutsche Unternehmen und seine Apps und sichert sich so die Mehrheit an der Firma.
Ströer investiert 50 Millionen Euro in Hoccer
Montag, 24. März 2014VonAlexander

Der bekannte Medienunternehmer Dirk Ströer investiert stattliche 50 Millionen Euro in Hoccer – wie RP Online berichtet. Das Berliner Unternehmen kümmert sich um das abhörsichere Versenden von Kurznachrichten. “Ströer wird einen Teil der 50 Millionen Euro bei Hoccer in bar zahlen, um die Entwicklung der Technik voranzutreiben”, heißt es im Artikel. Das meiste Geld fließe in eine Werbekampagne an den Außenwerber Ströer, mit dem Hoccer über Plakate oder Großleinwände als Alternative zu WhatsApp bekannt gemacht werden solle. Es geht somit um einen Media for Equity-Deal – mit viel Sachleistungen und wenig Bargeldeinsatz. Ein Konzept, auf das Ströer seit Jahren setzt. Ströer sichert sich bei diesem Deal 51 % an Hoccer und somit die Mehrheit.

Das junge Unternehmen wurde 2010 gegründet – als Ableger der Agentur ART+COM. Die Hoccer-Apps Hoccer Classic und Hoccer XO laufen auf unzähligen Smartphones. Das Berliner Unternehmen kümmerte sich zunächst um das einfache Teilen von Dateien. “Nutze intuitive Gesten um die App zu steuern. “Ziehe”- zwischen den Geräten, oder “werfe” und „fange“ die ausgewählten Dateien. Zudem ermöglicht unsere WebApp dir, Dateien zwischen deinen mobilen Geräten und deinem Computer auszutauschen”, heißt es zum Konzept von Hoccer Classic. Hoccer XO hingegen setzt auf Datensicherheit: “Hoccer XO ist dein persönlicher Dienst zur Übermittlung von Texten, Bildern, Audio, Video, Adressen und Standorten, die du mit deinen Freunden und Bekannten austauschen möchtest”. Offenbar setzten Hoccer-Chef Jérôme Glozbach de Cabarrus und sein kleines Team damit auf das richtige Pferd. Nun will das Unternehmen sein Chat-Programm mit Hoccer Classic zusammenführen.

“Die Verhandlungen liefen schon lange, bevor Facebook WhatsApp gekauft hat”, betont Ströer gegenüber dem Handelsblatt. Der 19 Milliarden Dollar schwere Deal habe die Übernahme “nicht gerade verbilligt”, zeige aber die Bedeutung der Instant Messenger. “Die Bewertung ist sicher sportlich, aber das Potenzial ist vorhanden”.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.