Westwing verkündet 110 Millionen Euro Umsatz
Der Shopping-Club Westwing verkündet erstmals konkrete, harte Umsatzzahlen. Konkret deswegen, weil das Start-up im vergangenen Jahr schon einmal Zahlen verlauten ließ – allerdings waren diese nur eine Hochrechnung (“Monatsumsatz mit 12 multipliziert”). Von einem imposanten jährlichen Umsatz in Höhe von 175 Millionen US-Dollar (damals 135 Millionen Euro) war damals die Rede.
Nun gibt es also erstmals echte, harte Zahlen! 2013 – im zweiten vollen Geschäftsjahr – erwirtschaftete das Unternehmen demnach einen Nettoumsatz in Höhe von 110 Million Euro. 2012 waren es 41 Millionen, 2011 nur 0,5 Millionen Euro. “Der Umsatz wurde im letzten Jahr fast verdreifacht, und Westwing hat sich als international führender E-Commerce-Händler im Home & Living-Markt außerhalb der USA etabliert”, sagt Stefan Smalla, Gründer und Geschäftsführer von Westwing.
Das Start-up ist in Deutschland, Italien, Brasilien, Russland, Frankreich, Spanien, Polen, Niederlande, Schweiz und Österreich aktiv. Über mehr als 12 Millionen Mitglieder verfügt das Unternehmen derzeit. Bei der Verkündung der Luftzahlen im vergangenen Jahre waren es noch 8 Millionen Mitglieder – was für ein deutliches Wachstum spricht. Westwing wurde 2011 gegründet. Rund 1.000 Mitarbeiter arbeiten momentan für das Unternehmen. In den vergangenen Jahren sammelte das Start-up mehr als 100 Millionen US-Dollar Risikokapital ein – unter anderem von Access Industries, Holtzbrinck Ventures, Kinnevik, Summit Partners und Rocket Internet. Zuletzt investierte Tengelmann einen Millionenbetrag in Westwing. Bisher schreibt Westwing selbstverständlich Verluste. Weitere Westwing-Zahlen: Westwing verbuchte im vergangen Geschäftsjahr mehr als 1,2 Millionen Bestellungen und lieferte 2,8 Millionen Produkte aus. Ein zunehmend hoher Anteil der Aufträge wird von mobilen Endgeräten aus getätigt – bereits jetzt gehen 34% aller Bestellungen mobil ein.
Das junge Westwing hat bereits eine wilde Geschichte hinter sich: Ende des vergangenen Jahres mussten 15 % der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Zudem zog sich Westwing aus mehren Ländern zurück – siehe “Westwing schrumpft sich in die schwarzen Zahlen – 15 % der Mitarbeiter müssen gehen“. Auch der Fab-Klon Bamarang war kein Erfolg. Ebenso schnell wie der Ableger gestartet wurde, wurde er auch wieder abgewickelt. Passend dazu ein Hinweis auf diesen Artikel: “The Samwer brothers may have the last laugh on Fab after all“.
Zum Vergleich ein kurzer Blick auf den Möbelshop Home24, der ebenfalls zu Rocket Internet gehört: Dieser erwirtschaftete auf Jahresbasis nach eigenen Angaben zuletzt knapp über 100 Millionen Euro Umsatz. Die beiden Shops scheinen somit auf der Spur. Wie schwierig das Geschäft mit Möbeln im Netz ist, zeigt der Fall avandeo – siehe “Möbel-Shop avandeo rutscht in die Insolvenz“.
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