Die nächste Crowd-Pleite: BluePatent gibt auf
Und schon wieder eine Crowd-Pleite: BluePatent, im Oktober und November 2011 mit 100.000 Euro bei Seedmatch finanziert, stellt seinen Geschäftsbetrieb ein. “Trotz intensiver Bemühungen ist es BluePatent in den letzten Monaten nicht gelungen, genügend neue Kunden gewinnen und so den Fortbestand des Unternehmens sichern zu können. Das Insolvenzverfahren wurde am 06. Februar 2014 eröffnet sowie eine Insolvenzverwalterin bestellt”, heißt es bei Seedmatch. Neben den 153 Seedmatch-Investoren investierte auch der britische Kapitalgeber Steelhouse Ventures Limited in BluePatent. Dieses Investment war eines der ersten Folgeinvestionen in ein crowdfinanziertes Start-up auf dem deutschen Markt. Zudem war die Investitionsbank des Landes Berlin bei Start-up an Bord.
Über das Start-up aus Hennigsdorf bei Berlin können/konnten Nutzer unter anderem die Gültigkeit eines Patents prüfen lassen oder die Verletzung eigener Schutzrechte durch Plagiate aufstöbern lassen. BluePatent setzt(e) dabei auf Crowdsourcing. Gegründet wurde BluePatent von dem Patentanwalt Jan H. Stütz, dem Verfahrensingenieur Jozo Mamic und Petr Nemec, ehemals im Projektmanagement bei typopark. Zu den gründen für das Aus sagt Mit-Gründer Stütz gegenüber Seedmatch: “Am Ende war es ein Sonderkündigungsrecht eines Investors bezüglich seines Darlehensvertrags. So wurden auf einen Schlag 100.000,- € innerhalb von 10 Tagen zur Rückzahlung fällig, das konnten wir nicht aufbringen. Allerdings muss man zugeben, dass das Unternehmen bis dahin auch nicht die geplanten Umsätze erzielt hat”.
Nach betandsleep ist BluePatent der zweite Totalausfall für die Crowdinvesting-Plattform Seedmatch – siehe auch Crowdfinanziertes Projekt betandsleep wird abgewickelt. Wobei das Unternehmen betont, dass seit August 2011 über Seedmatch bereits 55 Finanzierungsrunden von 47 Start-ups erfolgreich durchgeführt worden seien. “Totalausfälle gehören zum Alltag“, sagt Jens-Uwe Sauer von Seedmatch bereits zum Ende von betandsleep im Sommer des vergangenen Jahres. Vor wenigen Tagen wurde zudem die Insolvenz von Sportrade bekannt – siehe “Crowdfinanzierter Marktplatz Sportrade ist insolvent“. Das Start-up sammelte einst 100.000 Euro über Companisto ein.
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