Von Alexander Hüsing
Dienstag, 11. Februar 2014

Crowdfinanzierter Marktplatz Sportrade ist insolvent

sporTrade, ein Marktplatz Sportartikel, schlittert in die Insolvenz. Das Start-up sammelte einst 100.000 Euro über Companisto ein. Zu den Gründen für das schnelle Aus: sporTrade erreichte einige Meilensteine nicht, weswegen eine Tranche aus einer Kapitalerhöhung nicht zur Auszahlung kam.

Schon wieder eine Crowdpleite: Mit sporTrade, einen Marktplatz für neue und gebrauchte Sportartikel, schlittert erstmals ein Start-up in die Insolvenz, das über die Crowdinvesting-Plattform Companisto Geld eingesammelt hat. “Liebe Companisten, in der vergangenen Woche erreichte uns überraschend die Nachricht, dass die sporTrade GmbH Insolvenz angemeldet hat. Damit wird zu unserem großen Bedauern erstmalig für eines der 25 auf Companisto finanzierten Startups das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet”, teilt das Unternehmen mit.

Zu den Gründen für das vorläufige Aus heißt es weiter: “Trotz des Umstandes, dass sich sporTrade – insbesondere mit der vorhandenen Technologiebasis und auf der Angebotsseite – auf einem guten Weg befand, war sporTrade auf weitere Investionen angewiesen, um die Entwicklung fortzusetzen. Daher bereitete das sporTrade-Team Ende letzten Jahres mit Hochdruck eine weitere Finanzierungsrunde vor. Diese Finanzierungsrunde war sehr zeit- und kraftraubend, doch konnte Anfang Dezember 2013 eine Kapitalerhöhung über einen sechsstelligen Betrag beurkundet werden. In einer außerordentlichen Sitzung der sporTrade-Gesellschafter wurde jedoch Ende Januar die Entscheidung gefällt, dass eine Tranche aus der vorangegangenen Kapitalerhöhung nicht zur Auszahlung kommen wird, da die dafür erforderlichen Meilensteine nicht erreicht wurden. Die sporTrade GmbH wurde nach eigenen Angaben von dieser Entscheidung überrascht und hatte nicht mit ihr gerechnet”.

Neben den 419 Companisten, die im Durchschnitt mit 239 Euro an sporTrade beteiligt waren, waren auch Hans-Dieter Lochmann und die IBB Beteiligungsgesellschaft bei sporTrade engagiert. Die Investoren pumpten einen mittleren sechsstelligen Betrag in das Start-up. Die Crowd steckte 100.000 Euro in das Unternehmen, welches von Helge Hinrichs und Stefan Moosleitner gegründet wurde. “Auch wenn dies Entwicklung Teil des Venture Capital-Geschäfts ist, so tut es uns natürlich sehr leid für die betroffenen Companisten und das sporTrade-Team. Dem sporTrade Team, das sich in den vergangenen Monaten zum Wohle von sporTrade und den Investoren aufgerieben hat, wünschen wir für die Zukunft alles Gute”, teilt Companisto-Macher David Rhotert weiter mit.

Vor Sportrade rutschten auch die crowdfinanzierten Start-ups Betandsleep und Amsaa, eine Spezialmanufaktur für Lederbekleidung in die Insolvenz.
Das Hamburger Start-up Betandsleep, welches zwischen reiselustigen Personen und Hotels der gehobeneren Klasse vermittelte, sammelte über seedmatch Geld ein – siehe dazu “Crowdfinanziertes Projekt betandsleep wird abgewickelt“. Amsaa sammelte über Deutsche Mikroinvest Geld ein. Bei gefühlt dutzenden Start-ups, die derzeit auf Crowdinvesting setzen, werden dies nicht die letzten Pleiten gewesen sein.

Passend zum Thema: “Offline! Über 30 Start-ups, die 2013 leider gescheitert sind

Foto: Sports Equipment from Shutterstock