Von Elke Fleing
Montag, 27. Januar 2014

Mit Stackfield in Teams zusammenarbeiten – aber sicher

Kollaborations-Tools in der Cloud gibt es viele. Braucht es wirklich weitere? Das kommt darauf an, ob eine solche Plattform zur Online-Zusammenarbeit im Team wirklich nutzbringende Alleinstellungsmerkmale zu bieten hat. Stackfield aus München findet: 'Die haben wir.'

Der grüne Badge im Screenshot von Stackfield und indirekt auch der Firmensitz geben schon deutliche Hinweise auf das wichtigste USP dieser Kollaborationsplattform: Datensicherheit. Gut getimt ging Stackfield Ende Juli 2013 aus der geschlossenen in die offene Beta. Gut getimt insofern, als um diese Zeit herum die Empörung um das Überwachungsprogramm PRISM und Snowdens Veröffentlichungen zu den weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von US-Diensten höchste Wellen schlug.

Spätestens seit all den Veröffentlichungen über Datenspionage und Überwachungen wächst bei vielen auch das Bewusstsein für die Sicherheit ihrer sensiblen Daten in der Cloud. Da passt es gut, dass Stackfield hier seine Nutzer gleich in doppelter Hinsicht beruhigen kann: Zum einen stehen Stackfields Server in Deutschland, nicht irgendwo am anderen Ende des Atlantiks.

Und zum zweiten tüftelte man über zwei Jahre lang daran, das Produkt vor allem extrem sicher werden zu lassen: Alle Daten und Informationen werden bereits im Browser des Users verschlüsselt. Dazu wird eine Kombination aus symmetrischen (AES) und asymmetrischen (RSA) Verschlüsselungsverfahren genutzt. Jeder Stack wird mit einem eigenen, automatisch generierten Schlüssel verschlüsselt. Mit diesen Verschlüsselungsverfahren sind nicht einmal die Macher von Stackfield selbst, geschweige denn Dritte in der Lage, die Daten der User zu lesen.

Ansonsten funktioniert Stackfield ähnlich wie die meisten Kollaborationsplattformen: Wer gemeinsam ein Projekt oder eine Aufgabe erledigen will, oder einen sicheren Ort für seine eigenen Daten und ToDos im Web sucht, eröffnet auf Stackfield ein Cloud-basiertes Projekt, hier ‘Stack’ genannt, lädt alle erforderlichen Kunden oder Kollegen in diesen Stack ein und stattet diesen modular mit den benötigten Funktionen wie Taskmanagement, Dokumentenverwaltung, Projektmanagement, etc. aus.

Das Ganze lässt sich recht intuitiv bedienen, ist sehr schnell und tut tatsächlich genau das, was der Name verspricht: Ein ‘Stack’ ist im Englischen ein Stapel. Stackfield soll fragmentierte Kommunikation zu einem Thema stets in einem ‘Stack’ zusammenführen oder im übertragenen Sinne ‘aufstapeln’. Es vereint so Instant Messaging, Projektmanagement, Listen, Aufgabenverwaltung, Notizen und Dateien. Diese einzelnen Stacks ergeben zusammen das persönliche ‘Stackfield’ des Users.

Weil Stackfield auf einem Framework aufsetzt, können Funktionsmodule konfigurativ für spezielle Kundenbedürfnisse erstellt werden, das geht vom einfachen Meeting-Protokoll-Modul bis hin zum konfigurierten echten Cloud-ERP für Mittelständler. Einige dieser speziell konfigurierten Lösungen sind bereits im Einsatz.

Noch nicht ganz abgeschlossen ist die Adaption an die deutsche Sprache. Stackfield ist in englischer Sprache gestartet und momentan begegnet der deutschsprachige Nutzer in seinem Account noch der einen oder anderen nicht übersetzten Phrase, aber grundsätzlich funktioniert schon alles gut in Deutsch.

Stackfield wird Freemium
Momentan sind alle Funktionen der Plattform noch gratis, aber die Vorbereitungen für die Montarisierung laufen auf Hochtouren und sollen Anfang 2014 abgeschlossen sein.

Die aktuell sichtbaren, bzw. aktivierten Module sind dauerhaft frei. Höherwertige, bzw. speziell nach Kundenwunsch konfigurierte Module sowie höhere Speicherlimits als 2 GB werden kostenpflichtig. Ebenso das erweiterte Aufgabenmanagement, die Nutzung von Gruppen-Kalendern und Datentransfers mit mehr als 10 MB pro Datei.

Die Preise der Pro-Accounts staffeln sich nach Anzahl der Nutzer: 1 Account wird 8 Euro pro Monat kosten, 5 Accounts 30 Euro monatlich, 20 Accounts 100 Euro bis hin zu 750 Euro für 250 Accounts.

Zur Frage nach Investoren oder Inkubatoren antwortet Gründer Cristian Mudure: “Eine Schweizer Beteiligungsgesellschaft hat uns mit einer Seed-Finanzierung ausgestattet. Aktuell befinden wir uns in der A-Runde. Wir werden hauptsächlich durch ein sehr gutes Netzwerk und die Anbahnung von Kundenkontakten unterstützt, sowie ständiges extrem gutes und strukturiertes Feedback zum Produkt.”

Fazit: Vielleicht mag der eine oder die andere Kollaborations-Plattformen wie Asana oder die MindMap-orientierte Plattform Subtask vom Look and Feel her lieber. Aber in Sachen Daten-Sicherheit kommt bisher nur Planio fast an Stackfield heran – clientseitige Verschlüsselung bietet allerdings auch Planio nicht.