popularc will Architektur für jeden zugänglich machen
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Vor wenigen Tag ist aus dem Westend im München heraus das neue Architekturportal popularc gestartet worden. Die Gründer Sebastian Doppelhammer und Florian Obermeier sind selbst Architekten und wollen mit Ihrer Idee eine Anlaufstelle für Kreative, Designer und Auftraggeber von Projekten im Bereich Hausbau, Innen-, Landschaftsarchitektur und Kunst bieten. In Form eines Wettbewerbes können auf die entsprechenden Ausschreibungen Entwürfe eingereicht und mit einem Preisgeld prämiert werden. Das Kreativnetzwerk will damit neue Wege im Bereich Architektur erschließen und setzt ganz bewusst auf regionale Partner und Materialien.
Das Projekt entstand mitten aus der Praxis. Die beiden Gründer kennen die klassischen Architekturabläufe und wissen Potential des Internets schätzen: „die Industrie gibt vor wie wir zu wohnen haben! Nach Jahren der Frustration ob dieser Fehlentwicklungen entschieden wir uns etwas zu verändern! Die Antwort ist ganz einfach – die Menschen müssen wieder entscheiden dürfen, wie sie zu wohnen bevorzugen – auch in finanziell realisierbarem Rahmen“.
Der Gedanke dahinter: Aktuell werden schätzungsweise nur ca. 5 Prozent der in Deutschland gebauten Einfamilienhäuser von Architekten entworfen. Der Rest stammt von Bauträgern, Fertighausherstellern oder Generalunternehmer und lässt damit wenig Raum für Individuelles. Auf der anderen Seite liegt in den Schubladen der Architekturbüros ein riesiger Fundus an bislang ungenutzten Ideen, fertigen Entwürfen und Projektskizzen, die niemals in Auftrag gegeben wurden. Diesen ‚Schatz’ will popularc nutzbar machen. Ähnliche erfolgreiche Portale gibt es bereits in Italien und den USA. Gründer Sebastian Doppelhammer erklärt im Interview, was die Idee der Plattform ist, wie popularc aufgestellt ist und wo die Reise hingehen soll.
“Auf dem deutschen Markt gibt es bislang außer uns noch keinen vergleichbaren Anbieter”
Wie seid ihr gefundet?
Wir sind aktuell noch komplett eigenfinanziert, sind aber gerade auf Investment-Suche. Gefördert wurden wir aber von der Hochschule München, bzw. durch das SCE (Strascheg Center for Entrepreneurship).
Gibt es bereits erste Kooperationspartner bzw. eine konkrete Strategie euch am Markt zu positionieren?
Wir sind mit verschiedenen Partnern, welche für unser Geschäftsmodell in Frage kommen in Gesprächen. Im ersten Schritt (popularc 1.0) versuchen wir den Wettberwerbsprozess, also die Konzeptfindung online zu etablieren. Im nächsten Schritt (popularc 2.0) wollen wir die Auftraggeber mit regionalen Prozess- und Produktpartnern vernetzen, um so die Umsetzung für den Auftraggeber zu ermöglichen. Als ‚Prozesspartner’ sehen wir dabei ausführende Firmen, Generalunternehmer, Architektur- und Planungsbüros vor Ort. Unter ‚Produktpartnern’ verstehen wir beispielsweise Hersteller von Baumaterialien, Fertighaushersteller oder Möbelhersteller.
Welche Plattformen seht ihr am ehesten als Konkurrenz?
In erster Linie zwei Plattformen: Arcbazar aus den USA und Cocontest aus Italien. Auf dem deutschen Markt gibt es bislang außer uns noch keinen vergleichbaren Anbieter.
Eine immer gern gestellte Frage in diesem Zusammenhang mit Kreativplattformen: Wie geht ihr mit IP-Rechten um, sprich wem gehören denn letztendlich die Ideen?
Grundsätzlich gehören die IP-Rechte den Kreativen. Entscheidet sich der Auftraggeber (d.h. Auslober des Wettbewerbs) für einen Entwurf/Idee eines Kreativen, gehen nach Zahlung des Preisgeldes an den Kreativen die IP-Rechte für diesen einen Entwurf auf den Auftraggeber des Wettbewerbes über.
Zum Abschluss noch einen Ausblick in die Zukunft von Popularc – was ist eure große Vision?
Einen neuen Markt für Architekten und Designern zu erschließen, welcher bis dato ausschließlich von der Industrie bedient wurde. Wir wollen Architektur und Interior-Design für jeden zugänglich machen! Schnell, effizient, individuell und bezahlbar.
Autorin: Claudia Pelzer