Immobilien-Marktplatz Loftville segnet das Zeitliche
“Als Nicht-Klon haben wir es in Deutschland schwerer”, sagte Sönke Martens, Gründer und Geschäftsführer von loftville, im Frühjahr des vergangenen Jahres gegenüber deutsche-startups.de. Er sollte damit recht behalten. Inzwischen ist der “geschlossene Marktplatz für urbane Top-Immobilien” Geschichte. Wer die Website ansteuert, findet auf der Plattform keine ausgesuchten Objekte in beliebten Großstadtvierteln mehr, sondern nur noch ein belangloses Blog rund um Immobilienthemen. Und dies alles, obwohl Loftville laut Martens einen “funktionierenden Marktplatz etablieren” und in diesem Jahr einen sechsstelligen Umsatz einfahren konnte.
Noch im vergangenen Jahr sammelte das Start-up einen mittleren sechsstelligen Betrag ein. Martens sah loftville damit “für 1 bis 1,5 Jahre durchfinanziert”. Zur Vision seines Start-ups berichtete der Mit-Gründer damals: “loftville möchte für anspruchsvolle Städter die erste Adresse bei der Wohnungssuche sein. Wir werden unsere Dienstleistung dabei immer weiter auf die Besonderheit von Stadtmärkten ausrichten, so dass unsere Mitglieder bei loftville mit weniger Aufwand eine tolle Wohnung in der Stadt finden können”. Wie Loftville-Macher Johannes Haus gegenüber Gründerszene verriet, seien das Gründerteam und einige Mitarbeiter bereits zu Immonet gewechselt. In einer offiziellen Stellungnahme teilen die Unternehmen mit: “Immonet und Loftville haben eine exklusive Zusammenarbeit vereinbart, in deren Rahmen Teile des Loftville-Teams, insbesondere die Gründer Johannes Haus und Sönke Martens, ihre Expertise der Immonet GmbH zur Verfügung stellen”.
Um das Start-up alleine in höhere Etagen hieven zu können, fehlte dem Loftville-Team offenbar das ganz große Geld. Als Nicht-Klon findet man nun einmal wenig Geldgeber, die auf ein solches Modell anspringen. Zudem ist der Wettbewerb im Immosegment hart. Der Scout-Verkauf dürfte ebenfalls dafür gesorgt haben, dass Kapitalgeber den Markt lieber erst einmal nur beobachten. Wer weiß schon, was die neuen Eigentümer vorhaben? Da erschien dem Loftville-Team die Partnerschaft mit Immonet offenbar als die attraktivere Maßnahme – auch wenn es das Ende der eigenständigen Unternehmung beinhaltet.
Hausbesuch bei loftville
Im Sommer 2011 besuchte deutsche-startups.de loftville in Hamburg. Statt “coolem Büro in Altona” haben Johannes Haus und Sönke Martens den Fokus auf die “Location” gelegt, denn die Nähe zu den wichtigen Hamburger Immobilienmaklern ist für loftville entscheidend. Einige Eindrücke in unserer Fotogalerie.
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