So kommt der individuelle Sport ins Start-up-Büro
Teil eines Start-ups zu sein macht Spaß, keine Frage. Schwierig wird es, wenn der Einsatz auf Kosten der Gesundheit geht und 12-Stunden-Tage oder Schreibtischarbeit sich auf Rücken und Nacken auswirken. Mit Sportup Berlin bringt Marcel Werner den Gesundheitssport in die Start-up-Büros. Der von ihm entwickelte Betriebssport 2.0 soll cooler, flexibler und individueller sein als die Angebote, die man aus großen Firmen kennt.
Doch passt das Konzept wirklich zu den Bedürfnissen von Start-ups? Den Sinn von Sportangeboten für Start-up-Mitarbeiter erklärt Werner anhand einer Studie, der zufolge schon bei Menschen unter 30 Jahren ein Fünftel der angestellten Mitarbeiter 20 Tage im Jahr wegen Rücken- und Nackenschmerzen fehlen. Deshalb, so sein Fazit, sorge Sport im (Gründer-)büro langfristig für finanzielle Entlastung. Außerdem stärke gemeinsamer Sport die Teamfähigkeit und das soziale Miteinander – eine Sache, die größere Start-ups wie Jimdo oder Research Gate längst begriffen haben. Mit Sportup Berlin wendet sich Weber nun auch gezielt an solche Start-ups, die sich keine Feelgood-Manager, Fitness-Räume und sonstigen Schnickschnack leisten können. Der gemeinsame Sport findet stattdessen im Konferenzraum oder im Flur, eben da wo etwas Platz ist, statt, Geräte werden nicht unbedingt benötigt.
Für jedes Start-up individuelle Programme
Wenn sich ein Start-up für das Sportangebot interessiert, trifft sich Werner mit den Personalverantwortlichen und bespricht, welches individuelle Programm für das Start-up passend ist: An wie vielen Tagen soll das Angebot stattfinden, besser in der Mittagspause oder am frühen Abend? Soll es mehr um Fitness und Kraft gehen oder stärker um Teambuilding? „Für jedes Start-up stelle ich ein komplett individuelles Programm zusammen“, erklärt der Berliner. Und bringt sein Material, darunter Therabänder und Stäbe, gleich mit. Bisher ist das Angebot auf den Berliner Raum beschränkt, später soll es bundesweit ausgedehnt werden.
Werner ist davon überzeugt, dass sein Angebot besser zu den Bedürfnissen von Start-ups passt als der in Unternehmen übliche Betriebssport. „Betriebssport richtet sich oft an diejenigen, die eben gerne Sport machen – während die Mitarbeiter, die es am meisten brauchen können, meist nicht hingehen.“ Er selbst will die überschaubare Größe von Start-ups nutzen, um tatsächlich mit dem ganzen Team Sport zu machen, und holt die Leute dafür „am Schreibtisch ab“. Dann heißt es: gemeinsam Stress abbauen, neuen Elan schöpfen, verspannte Muskeln lockern.
Fraglich ist jedoch, ob der typische Berliner Startup-Hipster etwas mit Therabändern und Stretch-Übungen anfangen kann? Laut Werner sollen auch solche Mitarbeiter angesprochen werden, die am Wochenende gerne mal Extremsportarten machen und wenig Zugang zu typischen Gymnastik-Übungen haben. Zu seinem Repertoire gehört auch das Arbeiten mit Tubes sowie Schlingentraining – dann muss das Start-up allerdings selbst in die Ausstattung investieren und entsprechende Vorrichtungen im Büro anbringen.
Kosten verhandelt Marcel Werner individuell, sie hängen von der Anzahl der Mitarbeiter und dem speziellen Programm ab. Eine Spezial-Aktion gibt es für ds-Leser: Zu den ersten zehn Kommentatoren mit dem Stichwort „Sportup Berlin“ kommt Werner Marcel im ersten Monat für 30 Euro die Stunde vorbei und sorgt für die sportliche Betätigung des gesamten Teams.
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