Der Milliardendeal ist durch

Telekom bestätigt Verkauf von Scout24

Wie erwartet übernimmt die Private Equity-Gesellschaft Hellman & Friedman 70 % der Scout24-Gruppe. Die Unternehmensbewertung liegt bei stattlichen 2 Milliarden Euro. Die Telekom, die Scout24 2004 für 180 Millionen Euro übernommen hatte, bleibt weiter mit 30 % an Bord.
Telekom bestätigt Verkauf von Scout24
Freitag, 22. November 2013VonAlexander

Jetzt ist es endlich amtlich: Die Telekom-Tochter Scout24-Gruppe bekommt neuen Mehrheitsgesellschafter. Die Private Equity-Gesellschaft Hellman & Friedman übernimmt – wie vermutet – 70 % der Scout24-Gruppe. Die Unternehmensbewertung liegt bei stattlichen 2 Milliarden Euro. Die Telekom bleibt weiter mit 30 % an Bord.

“Diese Transaktion spiegelt klar den Wert und das hohe Wachstumspotenzial der Scout24-Gruppe wider“, sagt Martin Enderle, CEO der Scout24-Gruppe. “Wir haben ein marktführendes europäisches Online-Unternehmen geschaffen und freuen uns, das nächste Kapitel unserer Erfolgsgeschichte gemeinsam mit Hellmann & Friedman zu gestalten. Zudem begrüßen wir, dass die Deutsche Telekom mit ihrer 30%-Beteiligung ihr Interesse an der weiteren Wertentwicklung der Scout24-Gruppe bekräftigt.” In Deutschland war Hellman & Friedman bis 2010 bereits Minderheitsgesellschafter beim Medienhaus Axel Springer. Von 2003 bis 2007 war die Gesellschaft zudem Mehrheitsaktionär von ProSiebenSat.1.

Zur Scout-Gruppe gehören unter anderem die Anzeigenseiten Immoscout24, Autoscout24 und Friendscout24. “Laut Schätzungen setzte die Scout24-Gruppe zuletzt 350 Millionen Euro um, bei einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 80 Millionen”, schrieb das manager magazin online bereits vor wenigen Tagen. Die Telekom hatte die 1998 gegründete Scout24-Gruppe 2004 für rund 180 Millionen Euro von der Schweizer Beteiligungsfirma Beisheim übernommen. “Seinen Wert hat Scout24 in seinen neun Jahren bei der Telekom demnach um mehr als das Zehnfache gesteigert”, berichtet n-tv.de. Mit Hellman & Friedman an Bord soll Scout24 nun weiter wachsen. “Wir sehen erhebliches weiteres Potenzial für das Unternehmen und freuen uns, gemeinsam mit Scout24 die Wachstumsstory auch in den kommenden Jahren fortzuschreiben”, sagt Patrick Healy, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Hellman & Friedman.

In der Vergangenheit hatten sich auch anderen Private-Equity-Häuser wie EQT und Silverlake für Scout24 interessiert. Auch das Medienhaus Springer war zuvor am Unternehmen interessiert, hatte sich aber aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen aus dem Verkaufsprozess verabschiedet. Eine 2 Milliarden-Bewertung sind auf jeden Fall einmal eine Ansage.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.