Stilnest: Marktplatz für limitierte Acces­soires aus dem 3D-Drucker

Was macht eine Firma, wenn sie bemerkt, dass ihr Konzept nicht greift? Am besten: Den eigenen Ansatz überdenken und Veränderungen vornehmen. Dies hat das Unternehmen Spontaneous Order mit mijuu getan und ist seit Juli mit stilnest (www.stilnest.com) unterwegs. Dort kuratiert das Team Accessoires verschiedener Designer, die Schmuckstücke sind stets auf 100 Stück limitiert und werden er 3D-Drucker produziert.

Im November 2012 berichtete deutsche-startups.de kurz über den Vorgänger mijuu, bei dem es um Schmuck zum Selbstmachen ging, der per 3D-Druck erstellt wurde. Das Konzept beziehungsweise die Umsetzung stellte sich als zu komplex heraus und so gingen die Macher in sich. Das Team rund um Geschäftsführer Julian Leitloff hat sich inzwischen dem Curated Shopping verschrieben und bietet wöchentlich Accessoires von internationalen Designern an. Die Angebote sind jeweils auf 100 Stück limitiert, deren 3D-Muster liegen digital vor und werden vor dem Versand per 3D-Drucker produziert. An Materialien werden Silber und Feinpolyamid-Kunststoff verwendet, Stahl und Gold sollen folgen. In naher Zukunft soll es wieder Individualiserungs-Möglichkeiten für Kunden geben, mit denen sie vorgegebenen Designs ihr eigenes “Finish” geben können. Momentan beschränkt sich die Farbgebung beim Kunstoff noch auf Grau und Schwarz, bald soll die Farbpalette allerdings erweitert werden.

Kuratierte Designer laden ihre 3D-Modelle hoch und werden vorgestellt

Designer, die ihre Ringe, Armreifen, Ketten, Anhänger oder Armbänder über stilnest verkaufen möchten, laden ihre Designs als digitale 3D-Modelle hoch und müssen sich danach weder um Promotion, Produktion oder Distribution kümmern – das nimmt ihnen stilnest ab. Um die Person hinter den Schmuckstücken etwas kennenzulernen, werden Designer regelmäßig vorgestellt.

Stilnest ist eine Marke der Spontaneous Order GmbH aus Friedrichshafen am Bodensee und wurde Mitte 2012 ins Leben gerufen. Finanziert wird die Unternehmung über Eigenkapital und Geldern aus einem Wettbewerbsgewinn, Gesprächen mit Investoren steht das Team offen gegenüber. Eine Crowdinvestment-Runde wird gerade angedacht. Designer erhalten eine verhandelbare Umsatzbeteiligung, die im zweistelligen Prozentbereich liegt. Stilnest begründet dies damit, dass Designer außer ihrer investierten Arbeitszeit keine weiteren Kosten hätten und Stilnest in den Rest investieren müsse.

Einige Mitbewerber sind gleichzeitig Vorbilder für stilnest

In Deutschland gibt es mit trinckle (www.trinckle.com) aus Berlin einen direkten Mitbewerber, der sich von der Angebotspalette her breiter aufstellt und zusätzlich noch einen 3D-Druckdienst abseits von seinem Marktplatz betreibt. Shapeways aus New York (www.shapeways.com) bietet gleichermaßen einen Marktplatz, als auch die Möglichkeit Designs hochzuladen und auf der Plattform zu verkaufen. Einige andere Mitbewerber sind gleichzeitig Vorbilder für stilnest, unter anderem Fab (www.fab.com) und Etsy (www.etsy.com/de/).

Accessoires aus dem 3D-Drucker scheinen im Kommen und damit auch die Möglichkeiten von Plattformen wie stilnest oder trinckle. Stilnest separiert sich durch seinen kuratierten Ansatz und macht dem Kunden ausgesuchte Angebote, die nicht in der Masse untergehen können – eine “gesichtslose Masse” gibt es dort schlichtweg nicht.

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