Muss das sein? Fashion.de kupfert eiskalt bei Wanelo ab

Muss das sein? Tut das Not? Haben wir denn alle gar nichts gelernt? Alle diese Fragen gehen einem durch den Kopf, wenn man sich sich Fashion.de (www.fashion.de) und Wanelo (www.wanelo.com) ansieht. Die beiden Plattformen sehen aus wie bei der Geburt getrennte Zwillinge! Fashion.de schrieb uns kürzlich: “Trendbewusst, jung und cool – so kommt das Hamburger Start-Up daher”.

Die Domain Fashion.de gehörte bis vor kurzem zur Portalis AG, die auch moebel.de (www.moebel.de) betreibt. Laut besagter Presseaussendung übernahm Phillip Grote, früher unter anderem Bestseller, die Domain im Oktober 2012 und machte seitdem – gemeinsam mit Investor Robert Kabs – aus der ehemaligen “vertikalen Suchmaschine eine Homebase für Trendsetter, Labels und alle, die sich von Mode und Lifestyle fesseln lassen wollen”. Beim Design ließ sich das Fashion.de dann offenbar von Wanelo fesseln. Damit ist das Projekt schon kurz nach dem Start nicht mehr ernst zu nehmen. Auch Sätze aus der Pressemitteilung wie “Die anspruchsvolle technische Umsetzung wurde durch die Internetagentur United Experts realisiert” scheinen nun in einem ganz anderen Licht. Denn nur mal so: Wanelo ging 2010 an den Start und präsentiert sich schon eine ganze Weile im derzeitigen Design.

Zuletzt ähnlich peinlich war nur der Copycat-Vorfall Pinterest/Pinspire gefolgt von der Amazon/Lazada-Peinlichkeit. Zuletzt mussten sich aber auch deutsche Start-ups immer wieder mit dreisten Kopien ihrer Geschäftsmodelle und Designe rumärgern – siehe “Ein Klon jagt den anderen: Start-ups kämpfen gegen ihre Kopien“. Oder ist alles gar nicht so schlimm – siehe “Copycats – wie wichtig sind Klone fürs Start-up-Ökosystem?“.

Infografik: The History of the Web Clone Industry