Preloved Fashion: Über 20 Start-ups wollen unsere gebrauchten Klamotten

Second Hand-Klamotten sind das neue Gold in der E-Commerce-Welt. Preloved-Fashion nennen die Macherinnen und Macher der diversen modischen Re-Commerce-Anbieter die gebrauchte Kleidung liebevoll. Bereits etabliert im Boomsegment ist Kleiderkreisel. Daneben gibt es aber inzwischen eine ganze Reihe neuer Start-ups, die das Segment erobern wollen. Ein kurzer Streifzug durch die Preloved-Welt.

Buddy & Selly
Buddy & Selly (www.buddyandselly.com) ist eine weitere An- und Verkaufplattform für “Second Hand Marken- und Designermode”. Wobei der Verkauf vorrangig über eBay läuft. Wie zahlreiche Presseberichte aus diversen Frauenmagazinen, Zeitungen und Fachmagazinen zeigt, konnten die Hamburger auch mit Buddy & Selly, im Januar 2012 gegründet, schon für etwas Wirbel sorgen. Das Team betreibt zudem Vite EnVogue (siehe unten).

Common Vintage
“Nie mehr nix zum Anzieh’n” ist der Slogan von Common Vintage (www.commonvintage.com). Über die Plattform können Menschen ihre Kleider miteinander tauschen. Zudem ist Common Vintage ein “Online-Marktplatz für Vintage und gebrauchte Mode”, d.h. Nutzer können Einzelstücke auch kaufen. Siehe auch: “‘Unser Schwerpunkt liegt beim Tauschen’ – Karin Fröhlich von Common Vintage“.

Glamloop
Glamloop (www.glamloop.com) – auch als The Style Flash bekannt – will im Sommer seinen An- und Verkaufdienst für High-End-Fashion starten. Das Start-up wurde von Alexandra Podeanu, ehemals Rocket Internet bzw. Glossybox Australia bzw. Saftfabrik – siehe dazu “Gründerinnen. “Ich bin perfektionistisch veranlagt” – Alexandra Podeanu” – und Kiana Mardi, zuletzt New Business Development bei zalando, ins Leben gerufen.

Kidskarton
“Nie war es einfacher und bequemer an günstige Kindermode zu kommen”, heißt es auf der Startseite von Kidskarton (www.kidskarton.de). Zu klein gewordene Kinderkleidung können Nuter bei bei KidsKarton einstellen und im Gegenzug “passende Kinderbekleidung aussuchen und bestellen”. Die kleine Plattform wird von Andreas Schwab und Pascal Auber geführt. Siehe auch “Tauschrausch bei KidsKarton“.

Kinderado
Im Dezember 2011 gründeten Christoph Chomik und Boris Bilsky aus München die Plattform Kinderado (www.kinderado.de) auf der Kinderbekleidung paketweise getauscht und verkauft werden kann. Das Portal ist optisch sehr ansprechend und die Pakete werden sehr nutzerfreundlich und übersichtlich angeboten. Siehe auch “Aus Tauschteddy wird Kinderado: Kinderklamotten tauschen oder verkaufen“.

Kirondo
Auch der Berliner Inkubator Team Europe mischt in Sachen Preloved Fashion mit. Der Ableger kirondo (www.kirondo.de), der von Sarah Seeliger und Julius Bertram geführt wird, wählt dabei die Nische Kinderkleidung. Zunächst einmal müssen Eltern dafür bei kirondo kostenlos eine sogenannte Versandtüte bestellen, diese befüllen und dann kostenlos wieder zurückschicken. Siehe auch “Mit Kirondo schnell Platz im Kinderkleiderschrank schaffen“.

Kleiderkorb
Auf Kleiderkorb (www.kleiderkorb.de) können Nutzer Kleidung und Accessoires kostenlos tauschen, verkaufen oder verschenken. Das Angebot der Sachen reicht dabei von Kindermode bis hin zu Badeanzügen oder Unterwäsche – für Damen und Herren. Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Kleiderkorb sitzt in Würzburg und wurde von Jasmin Kayabas ins Leben gerufen – siehe auch “Kleiderkorb räumt im Kleiderschrank auf“.

Kleiderkreisel
“Echtes Social Shopping statt kommerziellen Handel” bietet die Second-Hand-Plattform Kleiderkreisel (www.kleiderkreisel.de). Die Online-Tauschbörse für Kleidung, Accessoires und Selbstgemachtes stammt ursprünglich aus Litauen, wo schon über 35.000 Mitglieder tauschen, was das Zeug hält. Auch beim deutschen Ableger sind bereits über 940.000 Nutzer registriert und bieten insgesamt 5.500.000 Artikel an.

Mädchenflohmarkt
Gebrauchte Kleider, Taschen, Schuhe, Hosen, T-Shirts und Jacken gibt es auch bei Mädchenflohmarkt (www.maedchenflohmarkt.de). Auf der ansehnlichen Plattform kann die weibliche Zielgruppe gebrauchte Kleidung und Accessoires kaufen und vor allem verkaufen. Unterstützt und finanziert wird das überwiegend weibliche Mädchenflohmarkt-Team von der Mannschaft der erfolgreichen Shopping Community edelight.

Mamikreisel
Mamikreisel (www.mamikreisel.de) ist die noch junge und somit kleine Tochter von Kleiderkreisel (siehe oben), bei der es laut Sophie Utikal um mütterspezifische Themen und Produkte geht, darunter Umstandskleidung, Kinderspielzeug und Babyzubehör. Zusätzlich gibt es eine Community und viele redaktionelle Tipps. Siehe auch “Auf Mamikreisel Kinderkleidung tauschen

Mylittebigswap
mylittlebigswap (www.mylittlebigswap.de) gibt Eltern die Möglichkeit, Kleidung, Bücher oder Spielzeug ihrer Kinder im Online-Marktplatz zu tauschen. Die Idee basiert dabei auf dem Konzept des “gemeinschaftlichen Konsums” und will vermeiden, dass benutzte, aber guterhaltene, Textilien oder Spielsachen auf dem Müll landen. Siehe auch “Eltern tauschen bei Mylittlebigswap Kindersachen“.

myfashionmarket.de
myfashionmarket.de (www.myfashionmarket.de) positioniert sich als “der exklusive neue Online Marktplatz für High-class Preloved Fashion!”. Im Sommer des vergangenen Jahres war das Projekt von Elite Startups und somit von Yannis und Matti Niebelschütz, den Gründern von MyParfuem, bereits online. Inzwischen gibt es wieder nur noch eine Vorschaltseite. Mal sehen, ob myfashionmarket.de demnächst noch einmal wiederkommt.

pollywoggie
Bei pollywoggie (www.pollywoggie.de) können junge Eltern gebrauchte Kindersachen kaufen und verkaufen. “Verkäufer können bei uns kostenlos Kinderbekleidung, Spielsachen, Kindermöbel aber auch Artikel rund um die Schwangerschaft zu einem festen Verkaufspreis einstellen und zum Verkauf anbieten”, teilen die Macher René Tillmann, Gerd Baumann und Ralf Achcenich mit. Für jeden verkauften Artikel müssen die Nutzer eine Provision zahlen.

preloved
Auf der Website von preloved.ch (www.preloved.ch) heißt es: “preloved ist ‘Die Plattform’ zum Kaufen, Verkaufen und Entdecken angesagter Vintage-Fashion! Du hast Dich an einem Kleidungsstück sattgesehen, willst Platz schaffen in Deinem Kleiderschrank oder einfach ein bisschen Geld dazuverdienen?” Der bekannte Business Angel Peter Schüpbach unterstützt das Start-up aus der schönen Schweiz als Investor.

Rebelle
Auch der Hamburger Brutkasten Hanse Ventures drängt ins Second-Hand-Segment. Nutzer mit einem Invitecode dürfen beriets einen ersten Blick auf Rebelle (www.rebelle.de) werfen. Das Start-up, das von Sophie-Cécile Gaulke und Max Laurent Schönemann geführt wird, positioniert sich als “Online-Marktplatz für hochwertige Designermode im Second Hand Bereich”. Siehe auch “Bei Rebelle Designermode verkaufen – Hanse Ventures startet Second-Hand-Dienst“.

Secondglam
Bei Secondglam (www.secondglam.com) liegt der Fokus auf dem “Verkauf und Kauf von Secondhandwaren im Luxusbereich”. Die Website selbst ist leider weniger luxuriös. Zum Konzept heißt es: “Secondglam bietet die Möglichkeiten des Verkaufes und Kaufes, tritt aber keinesfalls als eigenständiger Händler auf, sondern nur als Vermittler zwischen den beiden Vertragspartnern ‘Käufer’ und ‘Verkäufer’.

textil-ankauf.com
Bei textil-ankauf.com (www.textil-ankauf.com) erklärt der Name das Konzept bereits bestens! Über textil-ankauf.com lassen sich – wie bei etablierten Re-Commercediensten wie momox und Co. – auch größere Menge an Waren unkompliziert verkaufen. Betrieben wird die Plattform von Zentek, einem Gemeinschaftsunternehmen von mehreren deutschen Entsorgern. Die Entsorger sorgen somit für ihren eigenen Warenkreislauf.

Unser Kleiderschrank
Mit Unser Kleiderschrank (www.unserkleiderschrank.de) wollen auch Danica Lust, Janina Segatz und Nathalie Riesch (“Drei Mädels aus Braunschweig”) im Preloved Fashion-Segment mitmischen. Über die Plattform können die Nutzerinnen Klamotten aller Art tauschen. Für jedes selbst verschickte Kleid etc. erhalten die Nutzerinnen ‘Knöpfe’, welche sie gegen andere Klamotten eintauschen können. Für jeden Artikel fällt ein Tauschbetrag in Höhe von 59 Cent an.

Vintagehub
Das Team des Frankfurter Luxus-Fashion-Marktplatzes FashionHub (www.fashionhub.com) will im Second Hand-Segment mit VintageHub (www.vintagehub.de), einem “Premium-Online-Marktplatz für ‘Pre-owned’ Designer Fashion und Designklassiker in Deutschland” bestehen. Wann der Startschuss für die hessische Plattform fällt, ist noch nicht bekannt. Mal sehen, wann VintageHub an den Start geht.

Vite EnVogue
Als “Deutschlands erster Premium Shopping Club für 2nd Hand Designer-Fashion” bringt sich Vite EnVogue (www.vite-envogue.de) in Stellung. “Nach der Anmeldung im Club informieren wir die Mitglieder über unsere exklusiven und einzigartigen Angebote. Bekleidung, Handtaschen, Schuhe & Accessoires von ausgewählten Labels. Unser Versprechen: Ein 1st Class Einkaufserlebnis für 2nd Hand Designer-Fashion”, beschreibt sich das Start-up selbst.

xanaroo
xanaroo (www.xanaroo.de) kümmert sich nur um den Anlauf von Schuhen. Das Münchner Start-up kauft Damenschuhe an, die anschließend automatisiert über eBay weiterverkauft werden. Das System ermittelt den Ankaufpreis, indem Nutzer Angaben zum Produkt machen. Per ausgedrucktem DHL-Schein können User ihre Schuhe kostenlos an xanaroo verschicken und bekommen innerhalb von zehn Tagen das Geld überwiesen.

Reichlich Anbieter, die um gebrauchte Klamotten aller Art konkurrieren. Nicht alle machen sich aber direkt Konkurrenz, weil sie unterschiedliche Nischen besetzen – etwa Kinderkleidung oder Luxuskleider. Zudem sind die Geschäftsmodelle an einigen Stellen deutlich anders: Während es bei vielen um den An- und Verkauf von Klamotten geht, steht bei anderen Anbietern der Tauschgedanke im Vordergrund. Was in Sachen Second Hand vielleicht eher ein Nischenansatz ist. Die meisten Menschen wollen wie bei reBuy, momox und Co. ihre Altlasten einfach und schnell los werden.

Foto: Woman choosing clothes at flea market from Shutterstock