Eqvity: Kartenbasierte Übersicht für Immobilien-Zwangsversteigerungen
Jeden Tag finden in Deutschland öffentliche Zwangsversteigerungen statt, über die sich Investoren und Privatkäufer schlau machen wollen. Um sich nicht durch die öffentlichen Informationen der Amtsgerichte wühlen oder Versteigerungskataloge kaufen zu müssen, bietet Eqviti (www.eqviti.com) eine interaktive Karte, die anstehende Versteigerungen sowie relevante Informationen anzeigt.
Die neue Plattform Eqviti möchte die Suche nach öffentlichen Zwangsversteigerungen einfacher und intuitiver als bisher gestalten und ist seit Ende April 2013 online. Der Dienst bedient sich, unter anderem, öffentlich verfügbarer Daten der deutschen Amtsgerichte. Die Landesjustizverwaltungen unterhalten zwar seit 2007 eine Website (www.zvg-portal.de), auf der Versteigerungen gelistet sind, allerdings gibt es dort lediglich eine textbasierte Suche ohne eine interaktive Umgebungskarte.
In Eqvitis dreispaltiger Webapp wird mittig eine solche Karte angezeigt, in der Wohnungen, Häuser, Grundstücke sowie Büro- und Gewerbeflächen mit eigenen Symbolen markiert sind. Wird ein Marker angeklickt, erscheinen in der rechten Seitenleiste relevante Informationen wie Adresse, Versteigerungsdatum, zuständiges Amtsgericht, Verkehrswert und eine Textbeschreibung des Objekts. Vom Amtsgericht zur Verfügung gestellte Dateien wie Fotos oder Gutachten werden zusätzlich klickbar aufgelistet – darunter befinden sich Fotos, die amtliche Bekanntmachung oder auch Gutachten. Wer die Anzahl der angezeigten Versteigerungen reduzieren möchte, findet dazu in der linken Seitenspalte entsprechende Werkzeuge: Neben Objekttypen steht eine Filterung nach Datum, Verkehrswert und erstellten Lesezeichen zur Verfügung.
Änderung des Geschäftsmodells führt die kostenlose Nutzung ein
Anfang Juni diesen Jahres änderte Eqviti sein Geschäftsmodell. Zuvor war das Browsen nach Objekten limitiert, und es war ein kostenpflichtiges Abo nötig, um die Limitierung zu umgehen. Inzwischen ist der Dienst für Nutzer komplett kostenfrei. Gründer Martti Mela erläutert: “Uns geht es darum größtmögliche Transparenz in ein immer noch verdeckt bleibendes Segment des Immobilienmarktes zu bringen. Damit sollen dem Markt der Zwangsversteigerungen in der Zukunft alle ‘dunklen Ecken’ genommen werden. Unser Ziel ist, dass jeder Interessent auf Eqviti.com einen lückenlosen Überblick über die zwangsversteigerten Immobilien in Deutschland – und später auch in ganz Europa – erhält.” Bislang unterstützt Eqviti Großstädte wie München, Frankfurt und Berlin, weitere Städte sollen natürlich folgen.
Cross-Selling und Affiliate-Marketing sollen das Geld bringen
Mela entwickelte zunächst aus privaten Gründen eine Webapp, mit der er einen Überblick über öffentliche Zwangsversteigerungen in Berlin erhielt. Nach einer Weile dämmerte es ihm, dass der Ansatz auch finanziell erfolgreich sein könnte und so gründete er, als Spin-off seiner bestehenden Design-Firma, im Februar 2013 die Eqviti UG. Bislang ist das Projekt durch Mela komplett eigenfinanziert, er ist aber für Gespräche mit Investoren offen, um die Plattform weiter auszubauen. Nachdem die Nutzung von Eqviti für Nutzer inzwischen kostenlos ist, setzt Mela nun auf Cross-Selling und Affiliate-Marketing für seine Firmenpartner, zum Beispiel Rechtsanwälte, Notare, Banken und Vermittler von Online-Auktionen.
Im Immobiliensegment für Zwangsversteigerungen gibt es bereits einige Anbieter, die websitebasiert oder per kostenpflichtigem Print-Katalog Übersichten anbieten. Als Beispiele dienen Zwangsversteigerung aktuell (www.zwangsversteigerung.de), Argetra (www.argetra.de) oder ZVG.com (www.zvg.com). Eqviti will mit seinem kostenlosen Angebot und der visuellen, interaktiven Kartensuche punkten.
Eqviti bietet mit seiner Webapp eine zeitgemäße Übersicht, mit der Interessenten intuitiv durch verschiedene Städte springen und auch sofort die Umgebung der Versteigerungsobjekte einschätzen können. Was noch fehlt, ist eine möglichst bundesweite Abdeckung.