Mit foundersbox kostenlos Rechtsdokumente für Gründer erstellen

foundersbox (www.foundersbox.de) ist kein Start-up, sondern für Start-ups. Völlig kostenlos – und das wird auch künftig so bleiben – können Gründer sich über die kleine Plattform zentrale Rechts-Dokumente wie Term Sheets, und Arbeitsverträge […]
Mit foundersbox kostenlos Rechtsdokumente für Gründer erstellen
Mittwoch, 10. Juli 2013VonElke Fleing

foundersbox (www.foundersbox.de) ist kein Start-up, sondern für Start-ups. Völlig kostenlos – und das wird auch künftig so bleiben – können Gründer sich über die kleine Plattform zentrale Rechts-Dokumente wie Term Sheets, und Arbeitsverträge für Start-up individuell selbst erstellen. Außerdem wird wichtiges Gründerwissen zu den Themen Rechtsform, Finanzierung und Mitarbeitern vermittelt.

Betreiber des Portals sind Peter Möllmann und Stephan Bank, die die Venture Capital Praxisgruppe der steuerzentrierten Rechtsanwaltskanzlei Flick Gocke Schaumburg in Berlin leiten. Und ihre Intention ist es, mit diesem Service einen “gemeinnützigen Beitrag für die Community, vor allem hier in Berlin” zu leisten, so Möllmann.

Tatsächlich steckt vor allem hinter der Entwicklung der online ausfüllbaren Dokumente: Gründungsdokumente, Series A Term Sheet und Arbeitsvertrag mit Sicherheit viel Programmierarbeit. Und zuvor mussten die Juristen selbst ran, nämlich an die Standardisierung der Bestandteile. Möllmann: “Die größte Herausforderung für uns als Juristen war es, die von uns entwickelte und verwendete Musterdokumentation vollständig zu ‘programmieren’, so dass sie mit einem Online-Fragen-/Eingabe-Formular verknüpft werden konnte.”

Das Ganze ist also wirklich ein toller Service für Gründer, die beim Ausfüllen der Online-Formulare noch dazu eine Menge lernen, so zum Beispiel, Verträge von Venture Capital Investoren “funktionieren” und auf was es dabei ankommt. Und weil hinter dem Angebot Juristen ‘vom Fach’ stehen, ist – obwohl immer wieder betont wird, dass es keine individuelle Rechtsberatung darstellt oder ersetzt – kann man beruhigt davon ausgehen, dass die gebotenen Informationen und die Fragen in den selbst zu erstellenden Dokumenten Hand und Fuß haben.

Natürlich positioniert sich die das Portal betreibende Wirtschaftskanzlei mit diesem Service-Angebot auch als Experte in Sachen Gründer-Beratung – und es könnte durchaus vorkommen, dass der eine oder die andere sich durch dieses Portal inspiriert fühlt, der Kanzlei auch ein Mandat zu erteilen. Aber das ist ja absolut nichts Ehrenrühriges. Hier wird Expertenpositionierung auf eine für die Nutzer wirklich nutzbringende Art und Weise betrieben, ohne sich aufdringlich als Kanzlei der Wahl im Fall einer Gründung oder Finanzierungsrunde aufzudrängen.

Ausbaufähig allerdings sind diverse Formulierungen, vor allem in den Dokument-Formularen. Die Know-How-PDFs sind noch überwiegend allgemeinverständlich formuliert, wenn auch inhaltlich durchaus erweiterbar, um wirklich umfassendes Gründerwissen zu vermitteln. Um aber auch nur zu verstehen, was man in die Dokumente eintragen soll, muss man schon gebündeltes Entrepreneur-Wissen mitbringen. Das Formular strotzt vor Fachbegriffen wie ‘Cap Table’, ‘Pre-Money-Bewertung’, ‘Ant-Dilution-Protection’ oder ‘ESOP’, so dass man ohne fundiertes Vorwissen oder eben fachliche Beratung ziemlich verloren ist.

Es wäre zu wünschen, dass das Portal um eine sehr gute Dokumentation der zu erstellenden Dokumente ergänzt wird, die alle Fachbegriffe gut erklärt und möglichst zu jedem relevanten Feld Zusatzinformationen liefert.

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.