“Der Teufel steckt immer im Detail” – 15 Fragen an Andreas Schroeter von wywy
Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen, den es inzwischen auch in gedruckter Form und als eBook gibt – siehe “Hinter den Kulissen deutscher Start-ups“. Der kurze Fragenkatalog lebt von der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Fragen, die alle Gründerinnen und Gründer beantworten müssen – diesmal antwortet Andreas Schroeter von wywy.
Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
In einem Umfeld zu arbeiten, indem alle hoch motiviert & smart sind, deshalb viele Dinge schnell umgesetzt werden und alle Spaß bei der Arbeit haben.
Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Mein Mitgründer Tobias und ich diskutierten darüber, was man mit einer Echtzeit-Erkennung von TV-Inhalten machen könnte. Ich spiele gern mit neuen Ideen herum, ob sie Potenzial haben, was überhaupt machbar ist, ob die Zeit dafür reif ist…
Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Von Cipio Partners und meinem Mitgründer Tobias.
Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Der Teufel steckt immer im Detail, bei uns heißt das: in der Technologie. Da wir im Herzen ein Technologie Start-up sind, wird das auch immer die größte Herausforderung bleiben.
Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase andersmachen?
Noch schneller Produkte zur „Marktreife“ bringen: Man merkt immer wieder erst mit der Markteinführung, wo es noch hakt, was nicht funktioniert, woran man nicht gedacht hat.
Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Messen, Konferenzen, „klassische“ Pressearbeit, Vor-Ort Termine: Damit erreichen wir die B2B Entscheider.
Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Viele Personen. Eigentlich jeder, den ich um Rat und Hilfe gefragt habe. Man darf nur nicht vergessen zu fragen.
Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Execution is key. Man kann viele Ideen haben, tolle Konzepte entwickeln, letztendlich sollte man aber so schnell wie möglich umsetzen, damit man merkt, was im Markt funktioniert und was nicht.
Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Einen Mentalitätswechsel hin zu einem positiven Image des Gründers in Deutschland, wobei der Bundeswirtschaftsminister dabei wohl einen geringen Einfluss hat und nur mit gutem Beispiel voran gehen kann. Deshalb meine Bitte: Machen Sie eine Gründung so einfach wie möglich, mit einem unbürokratischen kleinen finanziellen Gründungszuschuss und mit einem hilfreichen Behörden-Ansprechpartner, der den Gründer im ersten Jahr begleitet – von der Anmeldung bis hin zur Buchhaltung / Kommunikation mit dem Finanzamt. Dann kann sich der Gründer zu 90% auf die Umsetzung seiner Idee konzentrieren.
Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Digitale Ideen umsetzen.
Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschenspielen?
Meiner Erfahrung nach reicht ein Anruf, um sich auf einen Kaffee zu treffen und auszutauschen. Deutsche Gründer sind gegenüber anderen Gründern eigentlich sehr offen, dazu braucht es keine Maus.
Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
In die Zukunft. Da kann mir Tucker, LaForge oder Torres (je nachdem, wer gerade Zeit hat) dann die Technologien der Zukunft erklären.
Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Familie und Freunde zu einer großen Feier einladen. Den Rest in Start-ups stecken.
Brunch mit Familie und Freunden, danach ein kleiner Ausflug ins Grüne.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Richard Branson. Ich würde gerne seine unternehmerische Einstellung, seine Gedankengänge zu seinen Start-ups, seine Herangehensweise etc. besser verstehen.
Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an
Zur Person:
Dr. Andreas Schroeter ist Gründer und Geschäftsführer der wywy GmbH mit Sitz in München. Der promovierte BWLer gründete im Mai 2012 zusammen mit seinem ehemaligen Studienkollegen Tobias Schmidt das auf Second-Screen-Lösungen spezialisierte Unternehmen. Bereits einige Jahre zuvor arbeitete er als Gründer und Geschäftsführer anderer Unternehmen wie der Bab.la GmbH.