Kleines Start-up Zoogigant holt sich Geld an der großen Börse
Das Tierfutter-Segment boomt ohne Frage. Um Platzhirsch zooplus.de (www.zooplus.de) sind zuletzt zahlreiche neue Wettbewerber wie Hundeland.de (www.hundeland.de) entstanden. Bereits seit 2010 im Markt aktiv ist dagegen Zoogigant (www.zoogigant.de). Der bisher wenig bekannte Online-Shop wagte nun sogar den Gang an die Börse: Seit Juni ist Zoogigant an der Wiener Börse – im sogenannten “Dritten Markt” unterwegs.
“Das Listing sehen wir als weiteren Meilenstein bei der Verfolgung unserer Unternehmensziele. Gleichzeitig bietet uns die Börsennotierung eine hervorragende Ausgangsposition im Hinblick auf Finanzierungsfragen bei der Umsetzung unserer zukünftigen Wachstumsstrategie”, sagt Zoogigant-Macher Jörg Balters. Im Gespräch mit deutsche-startups.de berichtet der Duisburger, dass der Weg an die Börse rund ein Jahr gedauert habe – vom ersten Gedanken daran, bis zum Listing an der Wiener Börse. Unüberhörbar ist dabei, dass Balters stolz auf diesen “ein wenig anderen Weg der Finanzierung” ist. Crowdinvesting habe er sich auch intensiv angesehen, letztendlich aber für die Börse entschieden – trotz der vielen Regularien. Aus deutschen Landen wählte beispielsweise auch MediNavi, das Unternehmen hinter dem Medizinpreisvergleich MediKompass (www.medikompass.de), einen vergleichbaren Weg. MediNavi ist seit 2010 im Hamburger Freiverkehr notiert. Bisher ist MediNavi erfolgreich an der Börse unterwegs. Und auch zooplus.de ist bekanntlich seit 2008 an der Börse notiert. Ebenso wie Xing (www.xing.com)
Ein Börsengang ist und bleibt für junge Unternehmen in Deutschland die große Ausnahme – gerade in einem so frühen Stadium wie bei Zoogigant. Der Online-Shop zum Thema Tier- und Zoofachhandel sowie sein Schwestershop Traumdiscount (www.traumdiscount.eu), ein Cyberladen für Möbel und Möbelzubehör “erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr in Summe einen Umsatz von EUR 0,8 Millionen (2010: EUR 0,1 Mio.; 2011: EUR 0,5 Mio.)”. Beim Börsenstart “wurden insgesamt 907.200 Aktien in den Handel eingezogen. Das Listing wurde zu einem Preis von EUR 1,75 und einer dementsprechenden Marktkapitalisierung von rund EUR 1,6 Millionen durchgeführt”. Das frische Geld will Zoogigant-Macher Balters vor allem nutzen, um weiter zu wachsen: “Wie in den vergangenen Jahren streben wir auch im laufenden Geschäftsjahr das Übertreffen der internen Planungen sowie ein weiteres Umsatz- und Kundenwachstum an”. Vielleicht fließt auch ein wenig Geld in einen zeitgemäßen Online-Auftritt – die Online-Plattformen sehen nicht sehr modern aus.
Passend zum Themna: “Beim Heimtierbedarf sieht man kaum noch den Napf vor lauter Angeboten“.