Poezy: “Alles was Dir wichtig ist in einem Album”

Onlinealben als zentraler Ort für verschiedenste digitale Inhalte ermöglichen Nutzern von Poezy (www.mypoezy.com) das Sammeln, Ordnen und Teilen ihrer Fotos, Links oder PDF-Dateien. Poezy, seit Ende Februar in der offenen Betaphase, sieht sich dabei aber nicht als reine private Datenablage. Nach dem Hochladen und Einsortieren sind die Inhalte mithilfe der iOS-App mobil aufrufbar, Änderungen an Alben werden synchronisiert.

Mit dem neuen Onlinedienst Poezy legen Nutzer digitale Daten in Alben ab, die sie privat oder öffentlich teilen möchten. Der Dienst besteht aus zwei Bereichen, der Webplattform mypoezy.com, auf der Nutzer ihre Inhalte hochladen und verwalten sowie der kostenlosen iOS-App, mit der die Inhalte mobil abrufbar sind. „Der Nutzer kann sich entscheiden, ob er Poezy in erster Linie als Tool einsetzt, nur Daten und Content anderer abonniert oder eben einen Mix aus beidem. Sammeln, ordnen, teilen multimedialer Inhalte sind für uns die zentralen Aspekte von Poezy. Ein modernes Poesie-Album, in dem sich alles um Informationen und deren übersichtliche Darstellung dreht. Wir verstehen Poezy daher langfristig auch als Informationsaggregator“, stellt Mitgründer Ron Hoffmann, das Profil seines Dienstes dar.

Bei Poezy steht das Teilen von Informationen im Mittelpunkt, deshalb können Nutzer ihre Alben der Öffentlichkeit, ihren Freunden bei Poezy oder geschlossenen Benutzergruppen freigeben. Sobald sich der Albeninhalt ändert, aktualisiert er sich automatisch für alle „Abonnenten“. Als Zielgruppen sieht das Team neben Privatkunden auch Arbeitsgruppen oder Unternehmen: Fotos und Videos für Familie und Freunde, gemeinsame Arbeitsdateien unter Kollegen und auch Promotionmaterial von Firmen können so mobil und zentral abrufbar gemacht werden. Aktuell stehen Nutzern 100 blätterbare Seiten und 1 GB Speicherplatz zur Verfügung, für unterstützte Inhalteformate zeigt Poezy gleich eine Vorschau an. So können Fotos, PDF-, Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumente sofort betrachtet werden.

Die Firma zu Poezy gründeten Hoffmann, Frank Jensen, Konstantin Filtschew und Michael Sedlaczek im Oktober 2012 in Köln. Poezy ist noch eigenfinanziert, erste Gespräche mit Investoren werden gerade geführt. Hoffmann erläutert Poezys Geschäftsmodell in der Einführungsphase und für die Zukunft: “Aktuell ist Poezy für alle Nutzer kostenlos, es gibt aber einige konkrete Ansätze für unser Geschäftsmodell: Zum Beispiel käme ein Freemium-Modell in Frage, bei dem kostenpflichtige Premium-Konten erweiterte Funktionen und mehr Speicherplatz enthielten; weiterhin könnten Unternehmen die Poezy-Alben gegen Gebühr für Promotionzwecke nutzen. Eine andere überlegenswerte Zusatzidee wären noch das Affiliate-Marketing oder die Platzierung ganzseitiger Anzeigen in den Alben, was hier im Blättermodus weniger aufdringlich wirkt als in anderen Apps und Printgewohnheiten nahe kommt.”

Inhaltemix und Aggregationsfunktionen als Herausstellungsmerkmale

Poezy ähnelt in Teilen anderen Diensten, bei denen Nutzer verschiedene Dateien in der Cloud speichern und auch freigeben können. Zu diesen Diensten gehören Dropbox (www.dropbox.com), Google Drive (www.google.com/drive), tumblr (www.tumblr.com) oder auch Pinterest (www.pinterest.com). Poezy möchte sich über seinen Inhaltemix und die Abonnement-Funktion von den Mitbewerbern absetzen. Wie erwähnt, sieht Hoffmann die Zukunft des Dienstes als Informationsaggregator.

Wer mit Familie und Freunden einfach Videos oder Fotos teilen möchte, dabei aber keine Lust auf Facebook und Co hat, wird mit Poezy etwas anfangen können. Arbeitsgruppen werden vermutlich doch bei angestammten Werkzeugen wie Dropbox oder Bandcamp bleiben, um ihre Dateien aktuell und zugänglich zu halten. Die Gestaltung der Website zumindest scheint eher auf den familiären Bereich denn den unternehmerischen abzuzielen, wirkt die Atmosphäre doch verspielt und wird Firmen beim ersten Betrachten vermutlich weniger ansprechen. Letztendlich will der Brückenschlag zwischen dem Namen „Poezy“ im Sinne von „Poesiealbum“ und den gebotenen Funktionen nicht so recht gelingen.