Subtask: Mindmap meets Aufgabenplanung
‘Es gibt keine neuen Ideen – jede neue Idee ist immer nur eine Kombination mindestens zweier bereits existenter Ideen.’ Diesen Satz hört und liest man oft, nicht nur von Werbern und Produktentwicklern. Es sei dahingestellt, ob dieser Satz grundsätzlich zutrifft, das Start-up Subtask (www.subtask.com) zumindest wird durch ihn haargenau beschrieben: Subtask ist im Kern ein Tool zur kollaborativen Aufgabenplanung.
Anders als in anderen Taskplanern – im Artikel Wunderkit vs. Asana – Von Bugs, Spam und Preismodellen hat deutsche-startups.de beispielsweise das inzwischen eingestellte Wunderkit dem Tool Asana gegenübergestellt – werden die zu organisierenden Projekte allerdings weder in einer Baumstruktur noch in Listen dargestellt, sondern als Mindmap.
Diese Darstellungsweise hat – abgesehen vom ansprechenden Äußeren – durchaus handfeste Vorteile:
Durch die ‘Gedankenlandkarte’ im Querformat werden die kreativen Bereiche des Gehirns angesprochen – mehr dazu im Artikel Verwendung von Mind Maps im Business. Auch im Bereich der nur scheinbar ‘trockenen’ Aufgabenplanung kann Kreativität durchaus nützlich sein.
Ein Beispiel: Man nutzt eine Mindmap, um die Marketing-Tätigkeiten zu sammeln und zu strukturieren, die man in nächster Zeit plant.
In einer Mindmap-Ansicht hat man auf diese Sammlung einen umfassenden Überblick quasi aus der Vogelperspektive. Das Gehirn überblickt zum einen das Ganze und sieht zum anderen die einzelnen Aufgaben. Zeitgleich nimmt es die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ästen und Zweigen – Aufgaben und Unteraufgaben – wahr.
Das kommt der Arbeitsweise unseres Gehirns sehr entgegen und animiert es, weitere Aspekte und Zusammenhänge zu bilden.
So ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass einem mit einer Mindmap zu dem Projekt ‘Marketingmaßnahmen’ zielführende Tätigkeiten einfallen, auf die man sonst nicht gekommen wäre.
Subtask ist aber nicht einfach noch ein weiteres Mindmapping-Tool – im Artikel Die 10 besten Programme, um Mind Maps zu erstellen haben wir ja einige vorgestellt.
Subtask ist gleichzeitig ein vollständiges Werkzeug zur Aufgabenplanung. Man kann jedes Projekt auch direkt in der Map organisieren: Jede Aufgabe kann mit einem Deadline-Datum und Notizen versehen werden.
Die Termine können außer in der Map-Ansicht auch in einem Kalender-Tool angesehen werden, wenn man gerade den Fokus auf zeitliche Abläufe richten möchte.
Außerdem können an jede Aufgabe Dokumente angehängt werden.
Und Subtask eignet sich bestens zur Zusammenarbeit in Teams. Es gibt zwar auch ‘normale’ Mindmapping-Tools, mit denen man im Team arbeiten kann. Im Artikel Mindmapping im Team – Online-Zusammenarbeit leicht gemacht haben wir 13 dieser Collaborating-Mindmapping-Tools vorgestellt.
Mit den dort vorgestellten Programmen ist allerdings längst nicht alles möglich, was mit Subtask geht: Bei Subtask können andere Teammitglieder eingeladen werden, man kann jedem Aufgaben zuweisen, jede Aufgabe kann von jedem kommentiert und diskutiert werden und in einem Facebook-ähnlichen Aktivitäts-Stream kann jeder sehen, was wann in dem Projekt passiert ist.
deutsche-startups.de ist ein auch bisschen ‘schuld’ an dieser Gründung
Subtask ist ein Projekt von Michael Partheil aus Karlsruhe, der uns das so ziemlich schönste Kompliment gemacht hat, das einem Magazin zum Thema Start-ups wiederfahren kann:
“Ich habe schon immer gern Mindmaps benutzt um Aufgaben zu organisieren, da ich sehr strukturiert denke und simple lineare ToDo-Listen da einfach nicht geeignet sind. Da die existierenden Mindmapping-Tools aber nur den ersten Schritt abdecken, also die Projektstruktur anzulegen, hatte ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, so etwas wie Subtask zu entwickeln.
Als ich dann die Artikelserie über Mindmaps bei deutsche-startups.de gelesen habe, ist mir klar geworden, dass auch andere dieses Problem haben und es keine wirklich gut funktionierende Lösung gibt.”
Ha, wir sind Mit-Inspirator für ein Start-up! Große Freude!
Von Anfang an auf Monetarisierung ausgerichtet
Am 23. Mai 2013 ging Subtask nach etwa 3 Monaten geschlossener Beta offiziell live. Und anders als andere Aufgabenplanungs-Tools – man denke nur an den GAU bei Wunderkit oder die noch existente Wunderlist 2 – ist dieses Tool von vornherein darauf ausgelegt, dass damit Geld verdient wird.
Zwar gibt es auch eine gratis-Variante, mit der allerdings nur zwei Projekte gehandlet werden können und die nur 10 MB Speicherplatz zur Verfügung stellt. Diese Version ist also deutlich eher in die Kategorie ‘ausprobieren’ einzuordnen.
Die monatlichen Abo-Preise der verschiedenen Premium-Modelle dieses SaaS-Angebots differieren dann vor allem abgängig von der Anzahl möglicher Projekte und der Menge des verfügbaren Webspaces.
Bislang steht Subtask nur als Web-App zur Verfügung, im Herbst 2013 soll eine Android-App kommen und danach eine für iOS. Und natürlich hat man auch weitere Features in der Pipeline, zum Beispiel die Integration anderer Web-Dienste, wie Google-Calendar, der Möglichkeit, Teilbäume ein- und auszuklappen usw.
Fazit: Für jeden, der gern mit Mindmaps arbeitet oder gern einen Gesamtüberblick über ein Projekt hat, ist Subtask sicher der Aufgabenplaner der Wahl.