“Unsere Vision ist es, die größte Ausstellungsfläche der Welt aufzubauen” – Christian Kaul von A Space For Art
Das Berliner Start-up A Space for Art (www.aspaceforart.com), welches von Team Europe unterstützt wird, will die Sharing Economy in die Kunstwelt bringen und so den Kunstmarkt aufmischen. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups spricht A Space For Art-Macher Christian Kaul (Foto: rechts) über langweilige Drucke an den Wänden von Hotels, Räumlichkeiten und Kunstliebhaber sowie New York City, Dubai und Singapur.
Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Wir finden: Kunst muss hängen. Eine befreundete Künstlerin brachte uns auf die Idee hinter A Space For Art. In ihrem Atelier stand sehr viel Kunst, die auf die nächste Ausstellung wartete. Das gilt auch allgemein: viel zu viel gute Kunst liegt einfach nur in den Lagerräumen von Galeristen oder in Künstlerateliers. Gleichzeitig sind viele öffentliche Räume kunstfreie Zonen oder haben über Jahre die gleichen langweiligen Drucke an den Wänden. Hotels, Restaurants oder Trend-Locations: Sie alle wollen zwar gerne ansprechende Kunst, scheuen aber oft Aufwand und Kosten. A Space For Art löst beide Probleme. Unsere Idee: Wir hängen Kunst in öffentliche Räumlichkeiten, wo sie gesehen wird. So machen wir Künstler bekannter und die Werke finden Abnehmer. Unsere Vision ist es, die größte Ausstellungsfläche der Welt aufzubauen.
Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Am Anfang war es nur ein Experiment. Charlie Smedley hat die ersten Ausstellungen eigenhändig organisiert. Inzwischen sind wir schon recht weit gekommen für die kurze Zeit: In London ist Kunst von A Space For Art gleich in mehreren Michelin-Sterne-Restaurants des Englischen Starkochs Gordon Ramsay sowie in den Boutique Luxushotels Belgraves und St. James Hotel ausgestellt. In Berlin stellt das 5-Sterne Hotel de Rome 23 Werke des Berliner Künstlers Roman Lipski aus. Kunst von namhaften Künstlern wie Marc Quinn, Mat Collishaw, JR und Shepard Fairey ist bereits auf dem Internetportal und in den Ausstellungsflächen unserer Kunden zu finden. Wir hätten nie gedacht, dass wir beim Launch so viele so bekannte Partner haben werden.
Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Das ist das Beste an unserem Modell: Wir haben wenig direkte Konkurrenten. Kunst wird seit Jahrtausenden gehandelt – den Ansatz, dass sie auch auf jeden Fall hängen soll, hat bisher niemand so konsequent verfolgt. Unser Konzept ist eher mit Airbnb vergleichbar: Wir bringen die Sharing Economy in die Kunstwelt und verbinden online mit offline.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Wir setzen von Anfang an auf etablierte Namen in der Kunstwelt. Wir sprechen momentan vor allem mit Luxus- und Trend-Locations. Uns ist wichtig, dass wir eine hohes Level an Qualität von Kunst, Galerien, Ausstellungsflächen und Partnern haben. Wichtig ist: Wir schaffen eine Win-Win-Situation: Künstler, Galerien, Sammler, Besitzer von Räumlichkeiten und Kunstliebhaber profitieren gleichzeitig von der Zusammenarbeit mit A Space For Art.
Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Wir machen bereits erste Umsätze, welche zur Deckung der Investitionen beitragen. Diese sollen natürlich so schnell wie möglich nach oben gehen. Momentan finanzieren wir uns über eine 750.000 Euro Seed-Finanzierungsrunde die wir gerade in Zusammenarbeit mit Team Europe abgeschlossen haben.
Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Allgemein ist unser Markt ist der öffentliche Raum. Aber erst mal gilt es die Märkte in denen wir sind zu bedienen. Alleine in London gibt es weit über 1.000 Hotels und Restaurants die sofort in Frage kommen – hier werden wir beginnen. In Zukunft ist es geplant, in allen globalen Metropolen aktiv zu sein – New York City, Dubai und Singapur stehen auf der Wunschliste ganz oben.
Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Das Geschäftsmodell in mehreren Märkten erfolgreich skalieren und A Space For Art als eine starke Marke auf dem Kunstmarkt behaupten.
Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews
Zur Person
Christian Christian Kaul gründete A Space For Art gemeinsam mit Selim Varol, Mathias Kutzner und Charlie Smedley.